Nach ein paar Tagen in Siem Reap bin ich am Samstagmorgen mit dem Minibus weiter nach Battambang gefahren. Battambang ist die zweitgrößte Stadt Kambodschas, das heißt aber nicht viel, man fühlt sich trotzdem eher ländlich und Itzehoe macht einen deutlich größeren, städtlicheren Eindruck. Gegen Mittag bin ich dann jedenfalls hier angekommen und kaum ist der Bus stehen geblieben, haben auch schon einige Tuk-Tuk Fahrer damit begonnen, an die Fenster zu klopfen und auf sich aufmerksam zu machen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen begann dann auch das Gerufe: I have seen you first! I have the best price! You go with me! Man muss sich einfach eine Horde schreiender Kinder vorstellen, aus deren Gebrüll man letztendlich kaum etwas versteht und vor denen man am liebsten flüchten würde. Letztendlich habe ich mich dann für den Tuk-Tuk Fahrer entschieden, der sich freundlich lächelnd im Hintergrund hielt und mir deshalb als beste Wahl für den Tag vorkam. Freundlich lächelnd hat er mich dann auch unter dem Protest seiner Konkurrenten zum Hotel und später dann auch zu den Hauptsehenswürdigkeiten gefahren. Zuerst habe ich den Bambuszug besucht, der früher als Transportmittel zwischen den Dörfern diente, nun aber nach und nach abgeschafft wird, da richtige Zuggleise gebaut werden. Die holprige Fahrt führt in ein kleines Dorf in dem einem dann gesagt wird, dass man sich umgucken soll und es in 10min wieder zurück geht. Läuft man durch dieses Dorf wird man von allen Seiten von Kindern belagert, die einem etwas verkaufen wollen, auch die Erwachsenen versuchen nett zu einem zu sein, damit man sein Geld an ihren Ständen lässt. Nach ein paar Minuten habe ich einfach resigniert und mich wieder auf meinen Bambuszug gesetzt, um auf den Fahrer zu warten. Mittlerweile kam auch ein weiterer Zug mit zwei anderen Touristen, auf die sich die Kinder dann stürzen konnten. Auch wenn die zehn Minuten längst vorbei waren, ließ sich meine Fahrer nicht blicken, er aß erstmal zu Mittag, unfreundlich kam er dann viel zu spät zurück, hat zusammen mit dem anderen Fahrer beide Züge umgebaut und endlich ging es zurück, nicht aber, ohne vorher gesagt zu bekommen, dass ich dem Fahrer später Trinkgeld geben solle. Mit der gleichen Information wurde ich dann auch an der Hauptstation wieder begrüßt aber nein danke, wer auf der Fahrt nicht ein freundliches Wort sagt, grimmig guckt und einen dann auch noch warten lässt, der kriegt dafür nicht auch noch eine Belohnung. Etwas entnervt bin
alicia.baasch
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16 Apr 2020
September 13, 2015
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Battambang
Nach ein paar Tagen in Siem Reap bin ich am Samstagmorgen mit dem Minibus weiter nach Battambang gefahren. Battambang ist die zweitgrößte Stadt Kambodschas, das heißt aber nicht viel, man fühlt sich trotzdem eher ländlich und Itzehoe macht einen deutlich größeren, städtlicheren Eindruck. Gegen Mittag bin ich dann jedenfalls hier angekommen und kaum ist der Bus stehen geblieben, haben auch schon einige Tuk-Tuk Fahrer damit begonnen, an die Fenster zu klopfen und auf sich aufmerksam zu machen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen begann dann auch das Gerufe: I have seen you first! I have the best price! You go with me! Man muss sich einfach eine Horde schreiender Kinder vorstellen, aus deren Gebrüll man letztendlich kaum etwas versteht und vor denen man am liebsten flüchten würde. Letztendlich habe ich mich dann für den Tuk-Tuk Fahrer entschieden, der sich freundlich lächelnd im Hintergrund hielt und mir deshalb als beste Wahl für den Tag vorkam. Freundlich lächelnd hat er mich dann auch unter dem Protest seiner Konkurrenten zum Hotel und später dann auch zu den Hauptsehenswürdigkeiten gefahren. Zuerst habe ich den Bambuszug besucht, der früher als Transportmittel zwischen den Dörfern diente, nun aber nach und nach abgeschafft wird, da richtige Zuggleise gebaut werden. Die holprige Fahrt führt in ein kleines Dorf in dem einem dann gesagt wird, dass man sich umgucken soll und es in 10min wieder zurück geht. Läuft man durch dieses Dorf wird man von allen Seiten von Kindern belagert, die einem etwas verkaufen wollen, auch die Erwachsenen versuchen nett zu einem zu sein, damit man sein Geld an ihren Ständen lässt. Nach ein paar Minuten habe ich einfach resigniert und mich wieder auf meinen Bambuszug gesetzt, um auf den Fahrer zu warten. Mittlerweile kam auch ein weiterer Zug mit zwei anderen Touristen, auf die sich die Kinder dann stürzen konnten. Auch wenn die zehn Minuten längst vorbei waren, ließ sich meine Fahrer nicht blicken, er aß erstmal zu Mittag, unfreundlich kam er dann viel zu spät zurück, hat zusammen mit dem anderen Fahrer beide Züge umgebaut und endlich ging es zurück, nicht aber, ohne vorher gesagt zu bekommen, dass ich dem Fahrer später Trinkgeld geben solle. Mit der gleichen Information wurde ich dann auch an der Hauptstation wieder begrüßt aber nein danke, wer auf der Fahrt nicht ein freundliches Wort sagt, grimmig guckt und einen dann auch noch warten lässt, der kriegt dafür nicht auch noch eine Belohnung. Etwas entnervt bin
ich dann wieder zurück zu ChinChin, meinem Tuk-Tuk Fahrer gegangen, der mich mit seinem freundlichen Lächeln wenigstens etwas aufmuntern konnte. Als nächstes hat er mich zu den Fledermaushöhlen gefahren. Da es für die Fledermäuse noch viel zu früh war, bin ich erstmal auf einen Berg hochgelaufen, um einen Tempel auf seiner Spitze zu sehen. Auf halben Weg hat ein kleiner Junge angefangen mich zu den Todeshöhlen zu führen, die eine dunkle Vergangenheit haben, nur um danach unzufrieden mit dem Trinkgeld, dass ich ihm für die ungewollte Tour gegeben habe, unfreundlich nach mehr Geld zu betteln. Ich habe ihn dann einfach ignoriert und mich weiter auf den Weg zur Spitze des Bergs gemacht. Mittlerweile hat es auch
angefangen zu regnen, davon ließ ich mich aber nicht abhalten. Von oben hatte man einen schönen Ausblick über die Umgebung aber lange habe ich mich nicht dort aufgehalten, da ich dann doch ganz gerne wieder ins Trockene wollte. Der Weg hinunter führte über ca. 400 glitschige Steinstufen, heil unten angekommen habe ich mich auf die Suche nach ChinChin gemacht. Zusammen mit anderen Fahrern saß er in einem kleinen Restaurant, da es immernoch viel zu früh für die Fledermäuse war. Einige der Fahrer haben mich dann netterweise mit Kartentricks entertaint, um die Zeit schneller zu vertreiben. Nach langem Warten war es dann soweit, die Fledermäuse begannen auszufliegen, es waren so viele, insgesamt dauert es wohl so eine halbe Stunde, bis alle ausgeflogen sind, um sich auf Nahrungssuche zu begeben. Auf der Rückfahrt konnte ich die schwarzen Linien im Himmel beobachten, die die Fledermäuse bildeten, ein interessantes Erlebnis.
Den Abend wollte ich dann nur noch alleine in meinem Zimmer verbringen, Kambodscha ist nicht umbedingt ein einfaches Reiseland, alles hier ist anders und leider fühlt man sich oft so, als wären die Leute nur nett zu einem weil sie dein Geld haben wollen, in vielen Fällen ist dies leider auch war. So viele Eindrücke sind auf mich eingestürzt, die wunderschöne Landschaft aber eben auch die Armut und das damit verbundene Verhalten der Menschen. Im Moment fühle ich mich deshalb einfach nur einsam, ich hoffe in Phnom Penh und im Weisenhaus lerne ich andere Leute kennen und es geht mir wieder besser. Wenn es nicht mehr geht, werde ich versuchen früher nach Malaysia zurück zu fliegen. Natürlich aber nicht, ohne der Freiwilligenarbeit wenigstens eine Chance zu geben und alles zu versuchen, um diese schwierige Zeit zu überstehen.
Heute, am Sonntag, hätte ich vormittags eigentlich eine geführte Fahrradtour durch die Umgebung machen sollen, aufgrund des starken Regens ist die aber leider ausgefallen und so bleibt mir nur der Kochkurs am Nachmittag bevor es morgen früh weiter nach Phnom Penh geht, ich hoffe wenigstens der wird gut und bringt mich auf andere Gedanken...
Mittlerweile ist es Abend und mir geht es wieder um einiges besser. Nachdem es mittags aufgehört hat zu regnen und sich auch der Himmel wieder aufgeklart hat, habe ich mich auf den Weg zu einem Spaziergang am Sangker Fluss gemacht, der durch die Stadt fließt. Es war das erste Mal, dass ich hier ein paar Stunden draußen unterwegs sein konnte, ohne hunderte Angebote zu erhalten, was ziemlich angenehm war. Nach einem guten Spaziergang war es dann auch schon Zeit für meinen Kochkurs in Narys Kitchen.
Außer mir haben noch drei Paare aus England an dem Kurs teilgenommen, es war ganz nett etwas Gesellschaft zu haben und sich ein wenig auszutauschen. Der Kurs hat viel Spaß gemacht, zuerst waren wir auf dem Markt unterwegs um etwas über lokale Lebensmittel zu lernen und dann begann das Kochen. Wir haben Fisch Amok, Frühlingsrollen, Rinder Lok Lak und zum Nachtisch gekochte Banane mit Tapioka und Kokosmilch gekocht. Alles war ziemlich lecker, das aufwändigste und wohl traditionellste war das Fisch Amok (das Gericht in der Bananenblattschale). Nary und ihr Mann Toot waren sehr gute Lehrer und haben alles genau erklärt und ein kleines Kochheft gab es auch dazu, ich hoffe, dass ich in Deutschland alle Zutaten finde, um das Ganze nocheinmal nachzukochen. :)
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