Da ich momentan wenig Zeit habe und auch nicht mehr haben werde, werde ich nicht mehr so oft hier reinschreiben – nur noch wenn was spannendes passiert.
Die letzten Tage waren jedoch sehr turbulent. Seit Samstag gibt’s heftige Proteste, die anfangs nur in Santiago waren aber kurze Zeit später auf ganz Chile übergingen. Die Situation ist sehr bedrückend. Draußen hört man viele Schüsse, Schreie und laute Geräusche von den Demonstranten die mit Löffel und Kochtopf Krawall machen. Traurig aber wahr ist das mittlerweile „normal“ für uns, besonders während der Ausgangssperren. Heute ist der 6. Tag an dem wir eine Ausgangssperre haben. Das Militär ist in dieser Zeit „befähigt“ Leute einzusperren oder zu erschießen insofern sie auf der Straße sind oder Unruhe stiften. Mittlerweile sind es 647 Verletzte und knapp 200 Tote. Das Problem hier ist, dass wenn das Militär Leute umbringt, denen sofort alle Papiere abgenommen werden, denn soweit die keine Papiere bei sich haben, muss der Staat Chile die nicht mitrechnen zu den Toten. Deshalb spricht man im Fernsehn auch nur von 17. Das ist unglaublich wenn man mitbekommt wie verzerrt die Informationen in den Medien sind und wenn man wirklich hier ist und mit eigenen Augen tote Menschen sieht bzw. Soldaten die mehr oder weniger willkürlich um sich schießen. SEHR traurig, das ist wohl die schwärzeste Zeit in meinem ganzen Leben. Das nimmt mich sehr mit das Ganze und ich werds wohl nie vergessen. Unsere Professoren sagen – über das werden womöglich Bücher geschrieben und ihr könnt sagen „Wir waren dabei“. Teil einer geschichtsträchtigen Era zu sein ist zwar vielleicht einzigartig aber in dieser Form absolut nicht erwünschenswert. Ich verstehe jeden einzelnen Demonstranten der auf die Straße geht – die Ungerechtigkeit hier in Chile ist unglaublich, dafür findet man fast keine Worte. Nur die Unteren Gesellschaftsklassen müssen Steuern zahlen, Pensionen liegen bei umgerechnet 100-250€ pro Monat und ja sogar das Wasser ist hier privatisiert. Die Verfassung wurde seit der Diktatur von Pinochet nur noch teilweise abgeändert was auch schlechte Gesetzte mit sich bringt und die Kluft zwischen Arm und Reich noch mehr spalten lässt.
kaiser.daniela98
66 chapters
16 Apr 2020
October 25, 2019
|
Chile
Da ich momentan wenig Zeit habe und auch nicht mehr haben werde, werde ich nicht mehr so oft hier reinschreiben – nur noch wenn was spannendes passiert.
Die letzten Tage waren jedoch sehr turbulent. Seit Samstag gibt’s heftige Proteste, die anfangs nur in Santiago waren aber kurze Zeit später auf ganz Chile übergingen. Die Situation ist sehr bedrückend. Draußen hört man viele Schüsse, Schreie und laute Geräusche von den Demonstranten die mit Löffel und Kochtopf Krawall machen. Traurig aber wahr ist das mittlerweile „normal“ für uns, besonders während der Ausgangssperren. Heute ist der 6. Tag an dem wir eine Ausgangssperre haben. Das Militär ist in dieser Zeit „befähigt“ Leute einzusperren oder zu erschießen insofern sie auf der Straße sind oder Unruhe stiften. Mittlerweile sind es 647 Verletzte und knapp 200 Tote. Das Problem hier ist, dass wenn das Militär Leute umbringt, denen sofort alle Papiere abgenommen werden, denn soweit die keine Papiere bei sich haben, muss der Staat Chile die nicht mitrechnen zu den Toten. Deshalb spricht man im Fernsehn auch nur von 17. Das ist unglaublich wenn man mitbekommt wie verzerrt die Informationen in den Medien sind und wenn man wirklich hier ist und mit eigenen Augen tote Menschen sieht bzw. Soldaten die mehr oder weniger willkürlich um sich schießen. SEHR traurig, das ist wohl die schwärzeste Zeit in meinem ganzen Leben. Das nimmt mich sehr mit das Ganze und ich werds wohl nie vergessen. Unsere Professoren sagen – über das werden womöglich Bücher geschrieben und ihr könnt sagen „Wir waren dabei“. Teil einer geschichtsträchtigen Era zu sein ist zwar vielleicht einzigartig aber in dieser Form absolut nicht erwünschenswert. Ich verstehe jeden einzelnen Demonstranten der auf die Straße geht – die Ungerechtigkeit hier in Chile ist unglaublich, dafür findet man fast keine Worte. Nur die Unteren Gesellschaftsklassen müssen Steuern zahlen, Pensionen liegen bei umgerechnet 100-250€ pro Monat und ja sogar das Wasser ist hier privatisiert. Die Verfassung wurde seit der Diktatur von Pinochet nur noch teilweise abgeändert was auch schlechte Gesetzte mit sich bringt und die Kluft zwischen Arm und Reich noch mehr spalten lässt.
1.
Living my South-American Dream
2.
Day 1 in my new home
3.
Exploring our new surroundings
4.
First day at University
5.
UVM International
6.
Valparaíso Tour
7.
Survived the first earthquake
8.
Savenger Hunt
9.
Climbed the first mountain
10.
Chillimilli Sunday
11.
Shopping Monday
12.
First classes
13.
Finally legal foreigner in Chile
14.
Earthquake #2
15.
Los Hermanos
16.
Lost in the chilean ghettos
17.
Nix los am Sonntog
18.
Travel preparations
19.
Martes 13.08.2019
20.
Flight to Lima
21.
Exploring Lima
22.
Paracas
23.
Ballestas Island - Huacachina
24.
Pisco & Vine Tour
25.
Flight to Cusco
26.
Palcoyo Mountain
27.
Downhill & Rafting
28.
Machu Picchu
29.
Last day in Cusco
30.
Back "home"
31.
Sickness Day 1
32.
Sickness Day 2
33.
Sickness Day 3
34.
Valpo Surf Project Meeting
35.
Still feeling sick...
36.
Finally getting better :)
37.
Eiszeit in Chile
38.
CODA Brewery
39.
Un día con mi hermana
40.
Day 42
41.
Isla Negra, Casa de Pablo Neruda, Algarrobo Beach
42.
Dämmerschoppen
43.
Shopping Monday
44.
Busy day
45.
Exam Day
46.
Flug nach Calama
47.
El Geysir del Tatio
48.
Valle de la Luna
49.
Tour to Uyuni Day #1
50.
Tour to Uyuni Day #2
51.
Tour to Uyuni Day #3
52.
Sightseeing in La Paz
53.
El Alto
54.
Isla del Sol Day 1
55.
Isla del Sol Day 2
56.
Wenn Albträume war werden Teil 1
57.
Rückreise und Albtraum Teil 2
58.
Day 60-66
59.
Exam Day
60.
Good day
61.
Travel Plans
62.
Umzug - Ausflug
63.
Flight to Easter Island booked
64.
Un día con la familia chilena
65.
My Birthday
66.
Protests
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