Manchmal muss man einfach den richtigen Moment abwarten

Nachdem ich jetzt seit über einem Jahr in China bin, hat es auch meine sehr gute Freundin Kirsten nach China geschafft. Nach abschließender Überzeugungsarbeit im Sommer hat sie sich auf die lange Reise nach China gemacht.
Damit es für mich nicht zu langweilig wird, immer nur Shanghai und Suzhou anzuschauen ging es diesmal noch nach Xi’An. Wie viele von euch sicherlich wissen gibt es dort eine sehr berühmte Sehenswürdigkeit, neben der Großen Mauer in Peking eines der berühmtesten, würde ich behaupten. Die Terrakotta Armee!

Hier ein paar Informationen:
Die über 2200 Jahre alten Tonfiguren befinden sich etwa 40 km von Xi’An entfernt und werden häufig als das achte Weltwunder bezeichnet. Die Ausgrabungen des 1974 entdeckten Mausoleums des Qin Kaisers sind nach wie vor in Arbeit, schon jetzt ist die Anzahl der Figuren, sowie deren detaillierte Darstellung faszinierend anzuschauen. Auch wenn die Figuren heute nicht mehr farbig sind und einige durch den Zahn der Zeit angefangen haben zu bröckeln oder zerstört wurden, ist allein ihre Existenz atemberaubend.

Wie man liest, mich hat die Terrakotta Armee, von der ich geträumt habe, seit ich ein Kind war, total in ihren Bann gezogen. Ich habe mich gefühlt wie ein Kind an Weihnachten, als ich sie nun endlich in der Realität sehen durfte.

Aber natürlich gibt es neben der Terrakotta Armee noch andere Sehenswürdigkeiten in Xi’An. Besonders gut gefallen hat mir unser ausgiebiger Spaziergang durch das muslimische Viertel. Wie einige vielleicht wissen gibt es in China eine große muslimische Minderheit, die zum Großteil in den nordwestlichen Provinzen zu Hause ist. Doch in Xi’An lebt eine der größten Gruppen muslimischer Chinesen. Das muslimische Viertel innerhalb der sehr gut erhaltenen Stadtmauern ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen. Neben den Hauptstraßen mit Restaurants und Souvenirläden gibt es in den Seitenstraßen Moscheen und kleine Märkte. Alles in allem eine sehr lebendige Umgebung, in der man leicht vergisst, das man mitten in China ist. Einerseits wirkt Xi’An sehr viel chinesischer als zum Beispiel Shanghai andererseits wirkt es nicht sehr chinesisch aufgrund der großen kulturellen Unterschiede zwischen den Minderheiten.

Bevor es nach Xi’An ging, erzählten mir viele, dass eine Fahrradtour auf der sehr gut erhaltenen Stadtmauer eine der schönsten Sehenswürdigkeiten ist. Doch wenn man natürlich im Winter nach Nordchina fährt kann das schon Mal schiefgehen. Und so war es auch: Es hat geschneit. Doch ich muss sagen, dass das nicht unbedingt ein Nachteil war. Es hatte doch etwas Weihnachtliches am Abend auf einer Stadtmauer im Schnee spazieren zu gehen wenn die ganze Stadt hell erleuchtet ist. Vorzugsweise in gelb und rot, da diese Farben in der chinesischen Kultur Glück bringen.
Aber seht selbst!

Bis bald vielleicht,
Svenja