Hallo zu Hause,
diesmal der erste Reisebereicht aus China!
Während der so genannten „Golden Week“ , einer Woche Ferien zur Feier des Nationalfeiertags Chinas am 01. Oktober, bin ich mit ein neun britischen Kommilitonen nach Huang Shan, das gelbe Gebirge gefahren. Dieses liegt circa 450 von Suzhou entfernt.
Da die erste Oktoberwoche neben dem Frühlingsfest/chinesische Neujahr die Haupt-Reisezeit in China ist, gab es keine Tickets mehr für öffentliche Verkehrsmittel. Somit wurde ein Minibus gemietet, der uns schnellstmöglich in die Berge bringen sollte. Doch wir bereits erwähnt waren wir nicht die einzigen die frei hatten und sich auf den Weg nach Irgendwo gemacht haben. Nach über einer Stunde herumirren in Suzhou, um eine offene Auffahrt zur Autobahn zu finden und dabei nicht direkt im Stau festzustecken, schlug unser Fahrer erst einmal vor, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen. Doch wir wollten unbedingt am Donnerstag (01.10.2015) ankommen. Also ging es über Landstraßen und vorbei an
Svenja Hilgert
29 chapters
16 Apr 2020
October 10, 2015
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Huang Shan, Anhui, China
Hallo zu Hause,
diesmal der erste Reisebereicht aus China!
Während der so genannten „Golden Week“ , einer Woche Ferien zur Feier des Nationalfeiertags Chinas am 01. Oktober, bin ich mit ein neun britischen Kommilitonen nach Huang Shan, das gelbe Gebirge gefahren. Dieses liegt circa 450 von Suzhou entfernt.
Da die erste Oktoberwoche neben dem Frühlingsfest/chinesische Neujahr die Haupt-Reisezeit in China ist, gab es keine Tickets mehr für öffentliche Verkehrsmittel. Somit wurde ein Minibus gemietet, der uns schnellstmöglich in die Berge bringen sollte. Doch wir bereits erwähnt waren wir nicht die einzigen die frei hatten und sich auf den Weg nach Irgendwo gemacht haben. Nach über einer Stunde herumirren in Suzhou, um eine offene Auffahrt zur Autobahn zu finden und dabei nicht direkt im Stau festzustecken, schlug unser Fahrer erst einmal vor, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen. Doch wir wollten unbedingt am Donnerstag (01.10.2015) ankommen. Also ging es über Landstraßen und vorbei an
kilometerlangen Staus auf in Richtung Südwesten. 12 Stunden später hatten wir das dann doch geschafft!!! Der Urlaub konnte los gehen.
Das gelbe Gebirge ist hauptsächlich bei Chinesen als Urlaubsziel bekannt. Dieses wird auch von der Regierung propagiert. Man stelle sich also nicht ein kleines beschauliches Bergdorf vor, sondern eher eine Miniversion von Las Vegas in ein Tal gequetscht vor. So zumindest erschien uns Tangkou, der Ort am Fuß des Berges Huang Shan, in dem wir die ersten Tage verbrachten.
Den ersten Tag haben wir dann mit Erkundung der näheren Umgebung verbracht und haben und schon einmal auf die anstehenden Wandertouren eingestimmt. Am Fuß des Berges kann man bereits einige Tempel über kurze Strecken erlaufen, ohne für den Nationalpark Eintritt zahlen zu müssen.
Auch der zweite Tag versprach mit strahlendem Sonnenschein und über 25°C wunderbar zu werden. Doch um das Weltkulturerbe Hongcun zu erreichen, galt es erst mal eine halsbrecherische Taxifahrt zu überleben! Nach etwa einer Stunde Schweißausbrüchen und diversen Gedanken, ob wir jemals heile ankommen hatten wir es dann tatsächlich geschafft.
Hongcun ist eines der uralten Dörfer in China, welches als UNESCO Weltkulturerbe geschützt ist und noch heute bewohnt ist. Doch wie es nun einmal so ist, wenn 1,3 Milliarden Menschen frei haben, hieß es auch hier erst einmal anstehen und dann das Dorf mit Tausenden anderen besuchen. Das hört sich jetzt negativ an, war es aber keineswegs. Trotz der Menschenmassen haben wir den Tag sehr
genossen und konnten alles wunderbar anschauen.
Da Ferien auch zum entspannen gedacht sind haben wir uns den nächsten Tag nach ausgiebigem ausschlafen in einem Spa an heißen Quellen verbracht. In den etwa 30 verschieden warmen und verschieden duftenden kleinen Pools ließ es sich selbst bei Nieselregen gut aushalten. Selbst für die Verpflegung war gesorgt! Nach sechs bis acht Stunden Entspannung und mit schrumpeliger Haut ging es dann wohlig müde früh ins Bett.
Am Montagmorgen klingelte dann doch schon um fünf der Wecker, denn um nicht vier Stunden lang an der Seilbahn anstehen zu müssen, die einen auf den Berg bringt, muss man früher dran sein als die Chinesen.
Als wir dann gegen halb sieben an der Seilbahn ankamen, hieß es bereits 90 Minuten warten. Doch im Nieselregen und frohen Mutes ließ sich diese Wartezeit gut überbrücken. Oben angekommen starb dann die Hoffnung auf einen weiteren sonnigen Tag! Im strömenden Regen ging es erst einmal ins Hotel, um überschüssiges Gepäck aus unseren kleinen Rucksäcken loszuwerden! Trocken wurde s zwar irgendwann, doch nun lag das Gebiet, in dem sich die Wanderwege befinden mitten in den Wolken.
Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur
falsche Kleidung. Also ging es eingepackt in Wanderschuhe und Regenkleidung los in Richtung Wandern. Auch hier wurden wir überrascht. Damit das Wandern auch in High Heels möglich ist, wurde vor ein paar Jahren alles zementiert und mit Stufen ausgestattet. Eine bessere Definition unser Tätigkeit für die folgenden 24 Stunden ist also eher Stufen steigen!
Je nach Motivation und Fitness ging es dann los in Richtung Stufen steigen. Mit der männlichen Belegschaft der Gruppe ging es los in Richtung Nervenkitzel. Denn einer der bekanntesten Wege in diesem Gebiet ist der, wo die Stufen nur an den Berg gebaut sind. Man also unter sich etwa 30cm Zement in Stufenform hat. Darunter kommt hunderte Meter nichts. Hört sich furchtbar an, war es am Anfang auch! Man muss sich allerdings einfach einreden, dass jeden Tag sehr viele Menschen diese Treppenstufen besteigen und laut chinesischen Statistiken die Sterberate bei Null liegt (ob man daran glaubt oder nicht sei jedem selbst überlassen)! Nach etwa sieben Stunden
Treppensteigen und tot Müde erreichten wir dann im Stockdunkeln als letzte wieder das Hotel. Zufrieden ging es dann zeitig ins Bett. Denn trotz schlechter Wettervorhersage wollten wir am nächsten Morgen den Sonnaufgang (06.00 Uhr) nicht verpassen.
Um den Platz, an dem wir den Sonnenaufgang schauen wollten allerdings noch etwa 90 Minuten Fußweg entfernt lag hieß es um 04.00Uhr aufstehen! Überraschender Weise war der Himmel klar und wir benötigten bei hellem Mond- und Sternenlicht keine Taschenlampe. Der Sonnenaufgang war dann auch jegliche Anstrengung wert! Im Anschluss hatten wir dann alle Zeit der Welt und zur bekannten „Fairy Bridge“ zu laufen. Diese Brücke liegt zwischen zwei Bergen auf etwa 1320m Höhe! Nach ausgiebiger Pause und einem kleinen Nickerchen ging es dann gegen neun Uhr morgens auf in Richtung Abstieg aus insgesamt 1800m.
Es stieß bei unserer kleinen Gruppe, bestehend aus vier Personen,
wieder auf allergrößte Gegenliebe, große chinesische Reisegruppen zu treffen, deren Reisebegleiter mit einem Mikro versucht alle anderen zu übertönen. Eigentlich verwunderlich, das kein Trommelfell geplatzt ist!
Mit vielen Pausen erreichten wir dann unser Hotel am Fuß des Berges gegen 15 Uhr. Die Anstrengung beider Tage stand allen nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben! Für die Briten ging es dann direkt zurück nach Suzhou. Ich habe noch eine Nacht in Tangkou verbracht, da im Minibus zu wenig Platz war. Denn zwei Britinnen sind nachgekommen und waren von Anfang an eingeplant. Ich bin spontan mit gefahren, da ich erst gucken musste, ob ich meinen Pass mit meiner Aufenthaltsgenehmigung rechtzeitig zurückbekommen würde.
Am folgenden Tag ging es dann auch für mich zurück. Trotz vorhergesagtem, hohen Verkehrsaufkommen schafften wir es in sieben Stunden mit dem Bus zurück nach Suzhou. Außerdem hatte ich noch Glück mit meinem Sitznachbarn. Er studiert auch an der Suzhou Universität und spricht sehr gut Englisch!
Trotz aller Anstrengungen und Strapazen war diese erste Reise in China ein voller Erfolg. Ich freue mich schon auf weitere. Doch jetzt brauche ich erst einmal ein Wochenende, an dem ich mich erholen kann :D
Liebe Grüße,
Svenja
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