...2014

13. Juni 2014
Seit dieser Woche kannst du pusten, du weißt was Zähne sind, kannst das Wort "Blätter" fast sauber aussprechen und wenn du dein Ohr meinst, ziehst du daran. Du bist schreckhaft und versuchst schnell alles zuzuordnen und verstehen sonst fängst du fast an zu weinen. Tata hat für uns heute den Nachmittag ab 14:30 frei genommen. Der Tag war sehr schön – wir waren in Ulm spazieren und am Ende schauten wir die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien (Mexico gegen Cameroon) im Ulmer Park. Tata hat viel mit dir gespielt und dich getragen. Ein 5 Jahre altes Mädchen war auch in Teutonia (Restaurant im Park) und versuchte dich zu heben und zu tragen. Sie war hingerissen von dir und sagte immer wieder, dass du sehr süß bist. Ein 3 Wöchiges Baby war auch da – unglaublich, dass du mal auch sooooo klein warst. Jetzt schläfst du an die Brust, total müde vom Tag.

20. Juni 2014
Dein erster Flug – von Memmingen nach London Stansted. Du konntest dabei gut schlaffen oder die Wölken mit Interesse beobachten. Angeschnallt im Ergo carrier bei mir.

21. Juni 2014
Zugfahrt nach London von Pewsey um 8:04. in London hatte uns Valentin am Bahnhof abgeholt. Die 18 Mio. Stadt ist laut, macht müde, ist aber auch interessant. Die Garde der Königin mit vielen Pferden zu beobachten oder die Enten und Eichhörnchen im Grünen Park war für dich am interessantesten. Danach waren wir zu Gast bei Valentin. Du warst sehr müde und nach viele Versuche bist endlich eingeschlafen – hast fast 3 Stunden lang geschlafen. Mit dem Zug fuhren wir zurück und du warst erst gegen 0:00 Uhr im Bett. Auffällig waren die vielen Kameras in London – überall. So ist Deutschland zum Glück nicht.

28. Juni 2014
Cremesuppen isst du gerne, Maulbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Pfirsich, Kirschen.

1. Juli 2014
Heute hast du mir dein Topf gebracht um mir zu sagen du möchtest auf Toilette. Du möchtest nicht deine Zähne putzen. Du möchtest deine Socken selber anziehen. Das Ausziehen klappt schon wunderbar.

2. Juli 2014
Die Nacht haben wir alle kaum geschlafen. Du hast geweint und es war ganz unklar warum. Auf meinem Schoß bist du erst gegen 4:30 Uhr eingeschlafen. Am Vormittag setze sich das ganze fort und ich fühlte mich wütend, erschöpft und müde. Ich habe dich für wenige Sekunden 2-3 Mal alleine weinend gelassen und versuchte meine Wut aus zu reagieren.

3. Juli 2014
Alles ist wieder normal. Heute hast du was witziges gemacht – du standest gerade, hast auf deine Beinchen geschaut, da lief Pipi herunter. Dann hast du die kleine Pfütze entdeckt und sofort mit Händen da geplanscht und Richtung Gesicht zum trinken genommen. Ich hatte dich dann umgezogen und aufgewischt und da bist du im feuchten Fleck rein gegangen und sich auf dem Bauch hingelegt. Manchmal bringst du mir deinen Topf wenn du was machen musst. Du willst aus dem Topf auch trinken.

6. Juli 2014
Gestern waren wir auf dem Donaufest mit Kay. Die Nacht hattest du geweint und warst lange wach. Ich war heute so müde und gereizt. Deswegen verschoben wir die Fahrt nach Dresden auf übermorgen – wir brauchen einen Tag zum Ausschlafen. Tagsüber hast du keine Windel. Es kann sein, dass du nachts deswegen wach wirst und weinst weil du auf Toilette musst und eine Windel hast. Ich hätte gern noch 2 Geschwisterlichen für dich – Josephine und Benedikt? (Anm. Ole: wegen Benedict Cumberbatch)

8. Juli 2014
Deutschland hat gegen Brasilien gespielt und mit 7:1 gewonnen. Das hattest du aber verpasst (hast geschlafen). Bei Annemarie und Manfred zu übernachten hat dir gefallen. Scheinbar kanntest du sie noch.

9. Juli 2014
Wir waren viel in Dresden Neustadt spazieren. Du warst mit Tata und ich unterhielt mich mit Nina. Es war einen schönen Tag. Jetzt ist es 19:30 Uhr müde schläfst du ein, ohne Mittagsschlaf gehabt zu haben (hattest aber bis 11:30 1 Sunde Vormittagsschlaf).

10. Juli 2014
Wir sind heute mit dem Dampfzug von Radebeul zu Aschenputtels Schloss gefahren. Die Fahrt hat dich sichtbar sehr interessiert, ja begeistert. Wir saßen im offenen Wagon und du konntest schön die Gegend begutachten. Der Schloss war nett. Da hattest du Kartoffelpilzsuppe gut gegessen und danach die Räume besucht. Ein Federnzimmer war da mit Teppiche und Wanddekorationen aus Federn. Und dann waren viele Räume mit silbernen Ledertapeten bespannt. Faszinierend. Im Auto saß du vorne bei Papa und ich habe nichts gesprochen damit du nicht gleich zu mir willst und ich dich die ganze Fahrt stillen muss. So hoffe ich das Problem langsam im Griff zu bekommen.

11. Juli 2014
Wir waren in die Sächsische Schweiz heute. Mit dem Auto nach Pirna gefahren, ab da mit dem Zug und dann mit der älteste Dampfschiffflotte der Welt (175 Jahre alt war unser Dampfschiff). Es war malerisch und du warst fast die ganze Zeit hundemüde konntest aber nicht einschlafen. Das versetzt mich (dein Weinen, Meckern und Unwohlsein) in Hochstress aber zum Glück konntest du am Nachmittag auf dem Schiff doch einschlafen. Tata war sehr glücklich weil er schon lange die Sächsische Schweiz und die Schlingen der Elbe sehen wollte. Wir fühlen uns sehr wohl hier. Im Süden würde man versuchen Sehenswürdigkeiten richtig auszuschlachten und die

Preise hoch zu setzen. Hier waren die Preise niedrig bis moderat. Das war uns sympathisch.

13. Juli 2014
Deutschland gewann seinen vierten Stern auf die Weltmeisterschaft in Brasilien mit 1:0 gegen Argentinien. Dabei hast du schön geschlafen. Du spielst so gut mit Mathilda und Willi, dass du schnell müde bist. Trampolin springen hat dir so wunderbar gefallen du hast viel gelacht dabei.

17. Juli 2014
Dir geht es gut hier, Mausi. Du hast Mathilda und Willi zum spielen, plantschen und Trampolin hüpfen. Die Katze Martchi findest du zum streicheln toll. Interessiert schaust du dir die Hunde Trudi, Rosi und Heidi, aber auch das Pferd Adele, das Pony Pauli und der Esel Emil an. In Ulm wärest du alleine mit mir „eingesperrt“ in der Wohnung. Du warst heute Nachmittag lange nackig im Wasser und auf Trampolin. Das hat dir richtig Freude gemacht.

19. Juli 2014
Heises Wetter also perfekt zum Baden. Wir besuchten den Strand in Zingst mit Claudi, Anna, Willi, Mathilda, Ole du und ich. Dein Papa zeigte dir das Wasser. Es gefehlt dir. Willi zitterte und hatte Angst vom Meer. Ole half ihn seine Angst zu verlieren. Mathilda ging dadurch auch ins Wasser und wurde mittiger. Du bekamst Sonnenallergie hinten am Nacken – kleine Pickelchen die 2 Tage zu sehen waren und am ersten Tag gejuckt hatten.

19. Juli 2014
Die Hitze dauerte an und du hast im Garten im Schatten plantschen im Wasser schwimmende Heidelbeeren essen.

22. Juli 2014
Dir geht es heute nicht besonders gut. Du hast dich übergeben (ungewöhnlich für dich sogar als Baby) und du hast mitten auf dem Trampolin Großgeschäft gemacht etwas dünn. Ob das die neuen Backzähne sind? Heute bist du zum ersten Mal in einem Kinderwagen eingeschlafen und hast da 2 Stunden geschlafen. Gebadet hattest du wieder draußen im Schwimmbecken mit Willi und Mathilda. Am Ende des Tages wolltest du wieder einfach nicht ins Bett.

23. Juli 2014
Ihr wart ohne mich am Strand – nur du, Papa, Claudi, Willi, Mathilda und Anna. Du hast dich sogar alleine beschäftigt und hattest einen sehr schönen Tag. Es freut mich das zu hören, denn ich wünsche mir, dass du gut bei mir auftanken konntest, viel Nähe und Zuwendung bekamst und jetzt furchtlos die Welt erkundigen kannst um irgendwann mit starken Flügeln, innere Freiheit und Unbefangenheit deinen Weg finden zu können. Du bist wunderbar und einmalig und es macht mich so glücklich dich zu begleiten und zuzuschauen.

25. Juli 2014
„Dlli lli dlli , Mama, Tata, dit da, Auto“,.... Du sprichst sehr viel. Wenn du später besser sprechen kannst, wirst du wahrscheinlich dich gerne austauschen wollen. Du wachst früh auf und willst pullern. Die Nachtwindel ist so gut wie trocken. Gestern waren wir (du, Papa und ich) in Krummenhagen mit Fahrrad und haben da gegessen. Du bist im Ergo Carrier gewesen. Im Fahrradsitz fühlst du dich unwohl.

29. Juli 2014
Du warst den ganzen Tag mit Papa unterwegs. Auch zum Strand nach Zingst. Wir versuchen dir mehr zum Essen zu geben damit du die Brust weniger verlangst und langsam abgestillt wirst. Es ist entmutigend dich nachts 7-8 Mal zu stillen weil du Hunger hast.

31. Juli 2014
Du wurdest ab November für die Kita in Steinhagen angemeldet. Mal schauen wie es wird und ob es so passt. Heute warst du für 2 Stunden bei Oma. Zum ersten Mal. Da bist du aber mit Claudi und die Kindern zum Hundestrand gefahren.

3. August 2014
Du kannst "baba" ganz gut und gezielt sagen. Du isst fast nur Bratwurst. Heute sind wir beide nach Stralsund und zurück gefahren. Du hast nur beim Hineinsetzen im Kindersitz geweint. Aber danach warst du ruhig. Wir haben Musik gehört und sind zu Christian gefahren und zu Dana. Du hattest dich geweigert im Kindersitz zu sitzen aber Papa trainierte das mit dir und jetzt klappt es sogar mit mir. (Wenn ich im Auto bin willst du normallerweiser auf meinem Schoss und am liebsten auf die Brust deswegen war es kaum möglich dich im Kindersitz zu setzen. Bei Papa verhältst du dich aber anders und sitzt gerne vorne.)

5. August 2014
Es war die härteste Nacht bis jetzt, glaube ich. So viel hattest du noch nicht am Stück geweint und geschrien. Etwas Schnupfen hast du nun auch. Heute bist du einfach nur müde. Papa organisierte von Jörns Mutter aus der Apotheke ein Medikament auf Kamille Basis (wirkt betäubend auf Gaumen). So konntest du (mit Unterbrechungen) überhaupt schlafen. Solche stressige Zeiten sind auch Streitzeiten in der Partnerschaft aber es ist nicht deine Schuld. Unsere Nerven liegen blank.

13. August 2014
Zahnen, zahnen, zahnen. Tags und nachts bist du unruhig, fiebrig, quengelst, weinst. Nachts bist du alle 30 min wach. Du hast Nurofen bekommen um mehr Schlaf zu bekommen. So schliefst du von 1 bis 4:30 durch. Immer hin. Du willst nur zu mir, isst nichts, bist aber fast ununterbrochen an die Brust.

15. August 2014
Es sind kleine Punkte auf deine Beinchen zu sehen. Mathilda hatte die, danach Willi und anscheinend hast du dich auch angesteckt. Windpocken? Vielleicht bist du deswegen so weinerlich gewesen. Prima. Dann wäre das Thema abgehackt. Du entwickelst dich sprachlich spürbar schnell. In den letzten 2-3 Tagen versuchst du alles Mögliche nachzusprechen – „Tilda“, „Traktor“, „Mähdrescher“, „Christian“.

25. August 2014
Stillen, stillen, stillen nachts und stillen, stillen und tragen tagsüber. Sehr kräftezehrend das Programm. Und ich bin so verunsichert – wie werde ich dich je abstillen können? Du brauchst es ja so sehr. Diese Nacht alle 30min. Du bist unruhig, weinst im Schlaf oder erschreckst und musst wieder die Brust haben. Ob du heute Vormittag bei Oma bleiben kannst und wir fahren alleine nach Ueckermünde zum Hausbauer?

30. August 2014
Du wunderbare Maus, heute Nachmittag ließen wir dich bei Oma. Du warst sehr glücklich wo wir dich von Claudi und Sandro abholten. Hattest eine halbe Wurst gehabt, eine Scheibe dunkles Brot mit Frischkäse und Leberwurst. Mittlerweile isst du relativ gut. Bist nicht mehr erkältet, zahnend, was auch immer sondern sehr gut drauf. Beschwerst dich nicht viel, wirst selbständiger und selbstständiger.

Gestern ist Mathildas Opa Siegfried im Krankenhaus verstorben.

4. September 2014
Papa und Opa Peter haben heute unsere Dielenfliesen aus Velbert, Am Anger 7 von Fam. Saalmann geholt. Der Preis für die 17qm Villeroy & Boch Fliesen war 390,- EUR. Wir sind über die Schönheit diese Fliesen überaus glücklich. Und die Zeit, ohne Papa, waren wir beide zusammen: Erst spazieren und nach 2 Stunden Mittagsschlaf waren wir mit Claudi, Willi und Mathilda schoppen. Du bist so ruhig und ausgeglichen und glücklich. Trotzdem fühlte ich mich vom Tag sehr müde. Ahm, 2 Mal in der Hose gemacht (unsere EC klappt zur Zeit schlecht).

7. September 2014
Fahrt nach Ulm gut überstanden (Abfahrt kurz nach 4 Uhr, Pause in Leipzig, Segnung in der Kirche, leckere Suppe für dich im Becher zum trinken).

13. September 2014
Du bist draußen mit Papa gewesen und da bist du umgefallen. (Anm. Ole: Du bist 200m steil bergab gelauf ohne Fehler, aber als Du dann standest und dich drehen wolltest bist du hingefallen) Zu Hause merkte ich, dass deine vorderen Zähne abgebrochen waren. Kleine Teilchen fehlten und dir ging es nicht gut. Da warst du lange an die Brust zu Beruhigung. Zum Glück ist der Schaden nicht sehr sichtbar. Es tut mir sehr leid, Kleine Maus. Um 4 Uhr früh wollen wir wieder nach Steinhagen fahren (unser Haus wird da gebaut und das wollen wir sehen).

1. Oktober 2014
Gestern kam die Tiefbaufirma an und fing mit dem Erdaushub fürs Haus an.

Du kannst viel sagen – „Bagger“, „Straße“, .... Du hast Angst vor Geräusche, die du nicht zuordnen kannst.

5. Oktober 2014
Erntedankfest in der Kirche. Du magst die Musik so gern (Chor, Orgel und Gesang). Wir waren auf die Fähre Stralsund – Alte Fähr. Es gefiel dir. Du magst so gerne Treppen steigen. Dabei versuchst du zu hüpfen. „Müll“, „Mund“ und „Mond“, „Milch“, „Muschel“, „Puppe“ sind nur wenig der Wirte die du sofort verstehst und versuchst nachzusprechen.

6. Oktober 2014
Zum ersten Mal die Haare etwas abgeschnitten und in Form gebracht. komisches Gefühl für mich und Papa. "Buist, Bust" sagst du mittlerweile anstelle von "Ehe". Du spielst am liebsten mit Duplo Figuren (Männchen, Oma, Opa, Frau, Katze, Hund), die du alle "Puppa" nennst. Du machst alle Tiere nach. Also auch wenn du das genaue Wort nicht aussprechen kannst, verstehe ich dich eindeutig was du meinst. Du trinkst sehr gerne Apfelsaft und isst Äpfel. Aber die Brust ist das alle Beste für dich. Zum Glück verheilt langsam die Wunde die ich durch deine angebrochene Zähnchen hatte und langsam tut es nicht so sehr weh und ich kann dich wieder gut stillen. Wie werde ich dich abstillen frage ich mich manchmal? Du hast Angst vor den ganzen Geräuschen, die Mathilda und Willi oben machen (die sind unten bei Oma dann zu hören) und erzählst ganz ernst "Tilda, Tilda, tup tup tup".

9. Oktober 2014
Du bist sehr kommunikativ und kannst sich gut verständlich machen, auch für Außenstehende. Heute besuchten wir den Kneippkindergarten in Steinhagen. Ich habe vor, dich ab nächste Woche da abzugeben (nach einer Angewöhnungsphase von 1 Monat). Es ist schön da – neu gebaut, kleine Gruppen (5 Kinder pro Erzieher, 14 Kinder in deiner Gruppe und 3 Erzieherinnen), Kneipen, Sauna, draußen spielen, gemeinsam auf kleine Küchenmöbeln kochen und essen, Musikraum, Mahlen, Singen, Spielen. Du hast dich sehr wohl da gefühlt. Ich habe ein Gutes Gefühl dabei, dass es dir gefallen wird. Du sollst bisschen bespielt werden da und von Mama etwas loslassen (bekomme auch Druck von Außen, dass ich dich wohl zu sehr schaden könnte weil ich immer bei dir bin und du dich nicht entfalten kannst). Schwer wird es sein mit Ulm, schließlich haben wir eine Wohnung da und dein Papa arbeitet da.

Ich versuche dir nichts aufzudrücken und du sollst dein Kopf haben. So weit ist alles prima – du bist kooperativ, verständnisvoll und wunderbar. Wenn es so bleibt, werde ich sagen können (alle, die sagten "du wirst sehen was du davon hast" oder "du erziehst dir ja da was an") mit Augenhöhe, Respekt und für wahr nehmen, ist das Kindchen wunderbar und fein. Bedenken habe ich zur Zeit wegen deiner Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit, Unbekannte gegenüber. Aber ich weiß nicht wie ich das unterbinden kann. Ich bin ja selber so.

10. Oktober 2014
Wir beide waren heute wieder viel unterwegs – zum Arzt wegen Kita Attest, zur Apotheke, Elfi. Ab Montag können wir gemeinsam die Angewöhnungszeit anfangen. Wenn ich merke, dass du nicht willst, werde ich dich nicht zwingen.

12. Oktober 2014
Du träumst schlecht, wachst mit einem Schrei auf und weinst. Habe ich dir etwas von meinen Ängsten übertragen? So was wird mir von Außen suggeriert. Und dann mache ich mir lange Gedanken und bin verunsichert.

16. Oktober 2014
"Hma Bust" sagst du die letzten Tage weil du bei Oma trinken wolltest und jetzt verarbeitest du das Erlebte. Dein Papa ist diese Woche in Ulm, also erzählst du auch davon "aabtet Tata hm, Auto abtet Tata hm". Die Eingewöhnung im KiTa läuft gut – du gehst gerne hin und spielst mit dem Spielzeug da. Die Kinder sind wenig interessant. Manche schüchtern dich ein und du schaust runter. Eine Sirene hast du heute und gestern gehört. Jetzt erzählst du davon und ängstigt sich.

19. Oktober 2014
Die letzten 2 Tage warst du etwas fiebrig. Deine Oma erklärt alles mit wachsenden Zähnen. Vielleicht der unteren Schneidezahn? Um besser schlaffen zu können, gab ich dir wieder vom Fiebersaft Nurofen (aber wie immer nur die halbe Dosis). Heute fahren wir zwei nach Berlin. Da treffen wir Yana und Papa (er fährt von Ulm zurück und hollt uns da ab). Leider streiken die Lockführer und es fährt nur 1 Zug für den Tag, um 6:14. Also, werde ich dich nachher wecken und unausgeschlafen mitnehmen. Oma fährt uns zum Hbf.

20. Oktober 2014
in der Nacht warst du unruhig und oft wach. Geweint hast du auch. Du träumst scheinbar schlecht. Du wachst schreiend "Mama" auf.

Heute war ich schlecht drauf. Das hat sich natürlich auch auf dich übertragen. Du sagtest zu alles mögliche "nei" und danach, ganz frustriert, fingst du an zu weinen. Das hat mich noch weiter aus dem Gleichgewicht gebracht und ich ging aus dem Zimmer raus. Da fingst du richtig an zu schreien. 20 Sek später sah ich, dass du dich etwas übergeben hattest, durch das Schreien. Das tut mir sehr Leid. Du magst kaum was essen und möchtest nur gestillt werden.

Heute wurde das Haus geliefert, die erste Etage. Und gleich aufgestellt. Am Ende des Tages waren wir zum ersten Mal drin und fanden es gut gelungen.

22. Oktober 2014
Im KiTa hattest du deine erste Kneipp Anwendung und die fandst du gut. "Anha Buist" sagst du mir schon was heißt "die andere Buist".

23. Oktober 2014
Wir beide waren bei Omas Schwester Evi. Schokolade hast du wieder von ihr bekommen und dich sehr gefreut. Ihr Rückencrawler Schuhanzieher findest du prima und hältst ganz still wenn ich deinen Rücken, Beinchen und Ärmchen damit kratze.

Das Haus sieht schon fast fertig aus. Dafür bekommen wir viel Beachtung im Dorf.

24. Oktober 2014
Heute hast du in die KiTa geweint. Die Frau Müller war nicht da und zu ihr hast du schon bisschen Bezug. Ihr wahrt gerade beim Obstessen und du saßt am Tisch und weintest. Das zu beobachten bricht mir das Herz. Mein Inneres weigert sich, dich so zu lassen. Ich nahm dich hoch und du hast dich sofort beruhigt. Ich hätte es besser gefunden wenn du von den Erzieherinnen auch auf dem Arm genommen wärst und nicht auf dich allein gestellt bleibtest. Aber die streichelten dich. Du kannst schon fast alleine essen.

30. Oktober 2014
Richtfest vom Haus

2. November 2014
Famillienaufstellung in Zingst. Es kam raus, dass mein Myom während der Schwangerschaft so was wie ein Zwilling für dich war. Wahrscheinlich Männlich. Du hattest eine Verbundenheit dazu. Komisch, ich hatte über das Myom oft als „der Zwilling“ gesprochen. Oft überlegte ich wie es mit Zwillingen gewesen wäre. Während der Geburt auch. Uta meinte, "du weißt alles". Du wärst begnadigt über das Leben zu wissen und das soll für dich später eine Stärke sein. Zu mir hast du eine stimmige Beziehung und füllst dich gut aufgehoben. Es war auch eine verdeckte Aufstellung mit 4 Themen: nicht aufstellen, Zwilling, Verbindung zu Mama, anderes Familienthema. Gabi war deine Stellvertreterin und war vom Thema persönlich sehr ergriffen. Zum Kindergarten gehen (hatte sie das Bild) magst du, dachte sie. Autos die vorbei fahren mochtest du irgendwie nicht. Es klingt verwirrend wenn ich es so aufschreibe aber ich wollte, dass du schon mal davon gehört hast. Morgen früh um 4 fahren wir nach Schweden. Opa Peter kommt mit. 6 Tage sind geplant. Dein Papa hat eine Konferenz in Malmö und tritt als Redner auf.

6. November 2014
Du hast Schreianfälle und ich fühle mich so unvorbereitet. Soll ich mich auf Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation stutzen oder woanders suchen? Heute Abend ist es besonders anstrengend. „Andere Brust, andere Brust“ und ich liege in unmögliche Positionen um dich zu stillen. Passt dir nicht, schreist du. Du bist gereizt, ich bin gereizt. Ich verstehe dich nicht. So kann ich dich nicht ins Bett bringen. Ich werde wütend und verlasse das Zimmer. Du weinst und kommst mir hinterher. Bestimmt 4-5 Mal.

10. November 2014
Dein Papas Geburtstag

12. November 2014
Liebe lässt frei.... irgendwie verstehe ich das heute. Ich denke ganz im Sinne von Khalil Gibran "Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht." Du gehörst mir nicht. Ich habe es so oft von Außen gehört wie ich loslassen soll und mich distanzieren soll, damit du Freiraum bekommst. Wenn ich an dich "klebe" bekommst du kaum Sonne und Regen... Ich will dich nicht ersticken. Aber du bist noch klein und brauchst mich. Und ich weiß nicht wo die Grenze ist – haben die Anderen Recht oder ist es einfach noch nicht Zeit dafür, dass wir von einander Distanz gewinnen. Ich bin voll innere Konflikte und so verunsichert zwischen mein Gefühl und das was z.B. deine Oma von mir erwartet.

Ich bringe dich zu KiTa. Du weinst am Anfang aber ich möchte dir die Chance geben mit Anderen in Kontakt zu treten. Oma holt dich und Willi ab (in 1 Stunde), ihr isst zusammen und dann animiert sie euch zusammen zu tanzen, sich an den Händen zu halten und zu singen. Du hast Spaß dabei. Ich muss mich entfernen, damit Platz für Andere frei wird... (meinen die Anderen) Sonst hast du eine dicke Glucke, die dich erstickt. Ich glaube, dass es mir heute gelungen ist dieses „Mechanismus“ zu durchschauen. Hoffentlich verliere ich das Erkenntnis im laufe der Woche wenn wir wieder in Ulm sind. Es mischen sich so viele in unsere Beziehung ein. Mir fehlt die Distanz und die Erfahrung selber die Situation einzuschätzen. Ersticke ich dich wirklich oder ist es eine normale gesunde Beziehung zwischen ein eineinhalb jähriges Mädchen und seiner Mutter?

Du denkst sehr logisch und bildest eigene Sätze. Ich erzählte dir, dass das nicht nur Papas und Mamas Auto ist, sondern auch dein Auto. Am Nachmittag sagtest du mir schon "Mein Auto". Du magst gerne Katzen. Ich kaufte dir eine kleine weiße Katze aus Schweden. Du nimmst sie überall mit. Auch deine Duplo Katzen. Nachts sprichst du vom "andere Mau". Das Wort "andere" übst du gerade sehr: "andere Arm", "andere Buist", "andere Mau". Es ist wundervoll dich zu begleiten und dir zuzustehen. Es ist ein sehr großes Geschenk und Ehre, dass ich dich am Leben einführe und begleiten darf. Ich bin Gott so dankbar für Seine Güte und Liebe.

15. November 2014
Du bist erkältet – Schnupfen und ein wenig Husten. Du kannst schlecht einschlafen und sagst 30-40 Mal nach einander "nej, nej, nej". Dann schläfst du schlecht. Du bist jede Stunde wach und weinst.

16. November 2014
Wir fahren nach Ulm um 4 Uhr früh. Oma ist aufgestanden und hat uns Frühstück gemacht. Du hast sie gern. Im Auto schläfst du besser als im Bett. Ich bin auch erkältet. Auf eine Autobahnraststätte bekommst du einen weißen Hase geschenkt. Jetzt kommt der Hase überall mit. In der Pause sind wir bei einer Salzgewinnungseinrichtung. Papa fragt dich was "ehe" ist. Da sagst ihn "buist, mniam mniam". Wir finden es faszinierend, dass du solche Verbindungen schaffst.

17. November 2014
"Nina Puppa" = Ballerina Puppe: Du hast jetzt gesehen wie sie tanzen. Ich zeigte dir ein Buch über Schwanensee und dann Videos auf YouTube. Du bist fasziniert und versuchst die nachzumachen.

27. November 2014
Du entwickelst dich schnell. Dein Lieblings Buch ist das schwedische "Ella sagt nej". Du erzählst immer wieder davon: "Ella nej nej nej" und dabei haust du mit der Hand in der Luft. Dicht gefolgt ist das Buch vom "Ein Jahr auf dem Bauernhof" (sagst "bauer", bringst das Buch und zeigst überall die Katze). Du gehst ohne Windeln und sagst "aa". Wenn etwas schief läuft sagst du schon selber "man man man". Du isst gerne ganze Mandarinen "inne". Du hattest vor 2 Tagen bei Vilena einen ersten Kakao getrunken und seitdem sagst du schön "khakhao". Du gehst unbedingt mit Kuscheltier (Hase, Teddy, Ballerina Puppe oder Pippi Puppe) schlafen und oft auch noch Duplo Figuren.

29. November 2014
"mama, mama, aa, aa. Buist, buist, buist. Mund buist." so wirst du nachts wach.

16. Dezember 2014
Am Wochenende sind wir über Dresden nach Steinhagen gefahren. Du hast sprachlich eine große Entwicklung macht und sagst „Mama,

Mama, Mund Haar“, „ich ich“ (vor gerade mal 3 Wochen nanntest du sich "du"). Nachts vorm Einschlafen möchtest aufstehen und immer Aa machen auch wenn du nicht musst.

24. Dezember 2014
Heute ist Weihnachten. Wir waren in der Kirche und du hast es wirklich genossen. Oma Sang im Kirchenchor. Du bekamst Durst und dann wolltest du dringend auf Toilette also gingen wir fast als Erstere raus. Zu Hause folgte die Bescherung. Von uns bekamst du Bücher. Auch tanzende Hühner bekamst du in einer Musikbox. Von Claudi eine weiße Katze im Sack und drauf stand "Mau". Willi wollte mit den Hühnern spielen und du fandst das Geschenk von Mathilda (ein Hocker für Puppen) besonders interessant. So folgte eine kleine Auseinandersetzung. Von Baba und Tishi war auch ein Geschenk dabei das heute ankam. Das waren warme Hausschuhe, eine Stoffpuppe, viele Bücher und Socken. Traditionell gab es Kartoffelsalat und Würstchen. Davon hast du kaum gegessen. Per Skype hast du mit Baba gesprochen. Jetzt siehst du müde aus und sprichst von Heia.

26. Dezember 2014
Wunderbares Kind, ich liebe dich so sehr! Es ist so als würde ich mich jeden Moment frisch in dir verlieben. Ich denke an dich, wenn du gerade nicht da bist, ich schaue mir deine Fotos an wenn du schläfst, ich bin überglücklich, dich zu sehen und zu umarmen. Ich beobachte, dass dein Papa dich ähnlich erlebt. Er ist von dir so angetan. Er ist so gerne mit dir, umarmt dich und trägt dich voller Liebe und Stolz. Du bist einfach wunderbar. Du bist großartig. Gott hat dich so wunderbar gemacht. Voller Achtung und Dankbarkeit schaue ich auf Seinen Werk. Meine Liebe für dich wächst ins Unermessliche und ich hoffe, dass ich dir die nötige Freiheit gebe und nicht fest halte.