Für die Geburt war es mir sehr wichtig, dass ich keine Medikamente einnehme. So war es auch. Nur Homöopathisch verabreichte mir Silvia Kamille (bei jeder Wehe sollte ich einen Schluck trinken). Wir hatten eine relativ geschützte (mit 2 Ärztinnen und 2 Hebammen) und begleitete Geburt mit möglichst wenig Unruhe. (Ich musste nur für den Fall der Fälle, eine intravenöse Kanüle bekommen. Die Erwartung war ja, dass einen Notkaiserschnitt durchgeführt werden muss weil der Zervix nicht aufgeht oder eine starke Blutung entsteht.)
Die Wehen fingen gegen 19 Uhr am 23. April an. Ich habe abgewartet um zu prüfen ob sie "echt" sind. Gegen 21 Uhr telefonierte ich mit Silvia. Gegen 23 Uhr duschte ich. Erst gegen 02:00 Uhr fuhren wir ins Krankenhaus (Ole widerwillig - weil er so schön geträumt hatte). Die erste Untersuchung ergab eine Eröffnung des Zervix von 2cm. Ich wusste, dass Treppensteigen (laut Ina May Gaskin) eine super Sache in der Eröffnungsphase ist. Also, stiegen wir Treppen im Krankenhaus, bewegte mich und versuchte zu tanzen in die Cafeteria. Ich wollte mich auf keinen Fall zu früh hinlegen und ans CTG angeschlossen werden. Dabei beschwerte sich Ole hin und wieder, dass er müde sei (Anm. Ole: mitten in der Nacht). Gegen 4:30 war der Zervix schon bei 8cm offen. Während einer Wehe wurde er auf 10 von Silvia geöffnet. Die Austreibungsphase, die daraufhin folgte war sehr heftig. Mein Körper zitterte. Nie hatte ich so etwas erlebt und fühlte mich ungenügend vorbereitet. Die Geburt des Köpfchens fühle sich wie ein „Ring of fire“. Dieses schmerzvolle Gefühl begleitete mich sehr lange danach verblasste aber mit der Zeit. Ich glaube, dass die Erwartung auf einen Kaiserschnitt mir die Möglichkeit nahm mich genügend auf eine spontane Geburt vorzubereiten. Bei der Geburt wollte ich „Vater unser“ und Psalm 23 beten, nur ich konnte mich nicht an den Worten erinnern. Die Fruchtblase ist erst bei der Austreibung geplatzt. Du warst also optimal bis zur Letzt geschützt.
Und dann, um 7:17 warst du da. Du sahst wie ein kleines Kätzchen aus (im Gesicht) ... nackig und so klein ... mit feine Härchen überall. Und du strecktest auf eine besondere Art deine Zunge aus. Wie eine Eidechse. (Anm. Ole: Sekunden nach der Geburt warst Du blau und hattest kein Geräusch von Dir gegeben und dann Sekunden später, wurde die Haut warmfarben, als hätte jemand den Schalter umgelegt - und du hast geschrien)
So Nass und warm. Du warst dann sofort bei mir und wurdest nie irgendwo abgegeben oder hingebracht. Du hast gleich angefangen zu trinken. Später wollten Ole und Oma Silvia nicht mal Finger in
valeria_ir
9 chapters
16 Apr 2020
April 24, 2013
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Steinhagen, Stralsund
Für die Geburt war es mir sehr wichtig, dass ich keine Medikamente einnehme. So war es auch. Nur Homöopathisch verabreichte mir Silvia Kamille (bei jeder Wehe sollte ich einen Schluck trinken). Wir hatten eine relativ geschützte (mit 2 Ärztinnen und 2 Hebammen) und begleitete Geburt mit möglichst wenig Unruhe. (Ich musste nur für den Fall der Fälle, eine intravenöse Kanüle bekommen. Die Erwartung war ja, dass einen Notkaiserschnitt durchgeführt werden muss weil der Zervix nicht aufgeht oder eine starke Blutung entsteht.)
Die Wehen fingen gegen 19 Uhr am 23. April an. Ich habe abgewartet um zu prüfen ob sie "echt" sind. Gegen 21 Uhr telefonierte ich mit Silvia. Gegen 23 Uhr duschte ich. Erst gegen 02:00 Uhr fuhren wir ins Krankenhaus (Ole widerwillig - weil er so schön geträumt hatte). Die erste Untersuchung ergab eine Eröffnung des Zervix von 2cm. Ich wusste, dass Treppensteigen (laut Ina May Gaskin) eine super Sache in der Eröffnungsphase ist. Also, stiegen wir Treppen im Krankenhaus, bewegte mich und versuchte zu tanzen in die Cafeteria. Ich wollte mich auf keinen Fall zu früh hinlegen und ans CTG angeschlossen werden. Dabei beschwerte sich Ole hin und wieder, dass er müde sei (Anm. Ole: mitten in der Nacht). Gegen 4:30 war der Zervix schon bei 8cm offen. Während einer Wehe wurde er auf 10 von Silvia geöffnet. Die Austreibungsphase, die daraufhin folgte war sehr heftig. Mein Körper zitterte. Nie hatte ich so etwas erlebt und fühlte mich ungenügend vorbereitet. Die Geburt des Köpfchens fühle sich wie ein „Ring of fire“. Dieses schmerzvolle Gefühl begleitete mich sehr lange danach verblasste aber mit der Zeit. Ich glaube, dass die Erwartung auf einen Kaiserschnitt mir die Möglichkeit nahm mich genügend auf eine spontane Geburt vorzubereiten. Bei der Geburt wollte ich „Vater unser“ und Psalm 23 beten, nur ich konnte mich nicht an den Worten erinnern. Die Fruchtblase ist erst bei der Austreibung geplatzt. Du warst also optimal bis zur Letzt geschützt.
Und dann, um 7:17 warst du da. Du sahst wie ein kleines Kätzchen aus (im Gesicht) ... nackig und so klein ... mit feine Härchen überall. Und du strecktest auf eine besondere Art deine Zunge aus. Wie eine Eidechse. (Anm. Ole: Sekunden nach der Geburt warst Du blau und hattest kein Geräusch von Dir gegeben und dann Sekunden später, wurde die Haut warmfarben, als hätte jemand den Schalter umgelegt - und du hast geschrien)
So Nass und warm. Du warst dann sofort bei mir und wurdest nie irgendwo abgegeben oder hingebracht. Du hast gleich angefangen zu trinken. Später wollten Ole und Oma Silvia nicht mal Finger in
deinem Mund stecken aus Angst vor dem starken Saugreflex. Aua. Die Brust tat weh.
Ole meinte, dass die Nabelschnur 2 Mal um deinen Hals eingewickelt war und dass du erst einmal blau warst. Mit Mal wurdest du farbig. Silvia erzählte später, dass das völlig normal sei. Ole war ergriffen bei der Anblick deiner Ankunft und weinte. Danach folgten zwei unangenehme Stunden wo ich genäht wurde. Daraufhin wurde ich im einem anderen Zimmer verlegt. Ich fühlte mich äußerst entkräftet. Ich konnte meine Beine nicht richtig spüren (Ole musste mich kurz massieren, um zu spüren wo die sind). Ich hatte so einen Hunger auf Brötchen mit Käse und frische Salatblätter. Ich war auch sehr durstig. Um 16:30 verließen wir das Krankenhaus. Wir wollten nicht länger da bleiben weil die Krankenhausschwester so unfreundlich, die Ärztin so negativ war und Angst gemachte (ich habe dir trotzdem kein Vitamin K oder Vitamin D verabreichen lassen). Das Zimmer wurde sogar unerwartet von Handwerker besucht. Du wurdest nicht gewaschen und mit Kleidung aus dem Krankenhaus angezogen. Wir haben dich geschwind umgezogen um raus zugehen. Ich bin langsam gelaufen und konnte ohne Rollstuhl das Krankenhaus verlassen. (Anm Ole: Man konnte das Krankenhaus nur verlassen, wenn man "fit" genug war - wegen der Gefahr zu stürzen etc. Also schlürfte Valeriya lächeln, unter dem kontrollierenden Blick der Krankenschwerstern, über den Flur, wie eine 100 Jährige Dame und ich trug Dich)
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