Vor der Schwangerschaft mit Dir wohnten wir die Woche über in Frankfurt am Main und hatten ein sehr anstrengendes Arbeitsleben. Am Wochenende waren wir normalerweiser in unsere Wohnung in Ulm (Heilmeyersteige 155/1) und die Feiertage verbrachten wir im Norden.
Ab Dezember 2011/Januar 2012 wünschten wir uns ein Kind. Es klappte nicht gleich und ich hatte schon Zweifel ob es überhaupt „klappen“ wird, besonders wenn wir so viel in Stress stehen. Um die Rahmenbedingungen zu optimieren, habe ich unterschiedliche Methoden angewandt, die besser den Zeitpunkt des Eisprungs ermitteln:
• Temperaturmethode,
• Tägliche Ovulationstests,
• Ausfluss Beobachtung um die Fruchtbarkeitstage zu beurteilen,
• Verzehr von Brenneselsamen (gute Nährwerte).
Daraufhin habe ich immer wieder Schwangerschaftstests gemacht und in August war der Test endlich positiv. Die Schwangerschaft wurde Ende August ärztlich bestätigt. Sie wurde gleich als „Risikoschwangerschaft“ eingestuft. Ich bekam ab sofort einen Beschäftigungsverbot. Der Grund: ein Zervix Myom. Ich war sehr dankbar, dass ich nicht weiter den beruflichen Stress ausgesetzt war. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich tatsächlich „Risiko“ bin. Natürlich habe ich viel über Myome gelesen und entschieden – Ruhe bewahren und das Myom über eine Ernährungsumstellung nach der Schwangerschaft angehen. Ich habe mich innerlich gegen jede operative Entfernung entschieden, außer absolut notwendig (Blutungen, große Schmerzen, Lebensgefahr, etc.). Ich hatte das Gefühl, dass das Myom zu mir gehört und keine Probleme macht. Ich hatte viele ärztliche Untersuchungen. Es wurde klar – das Myom stellt keine direkte Gefahr für dich dar – du bist gut geschützt, mit Nahrung versorgt und hast ausreichend viel Platz sich zu entwickeln. Aber es wurde auch klar – das Myom sitzt wie einen Deckel auf der "Flaschenöffnung" – eine spontane Geburt ist unmögich. Es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden. Irgendwann entschied ich mich auch keine Ultraschalls mehr zuzulassen, damit du nicht gestört bist und ich endlich Ruhe habe. Die Frauenärztin war in Grimmen und wir sind jeden Monat von Frankfurt oder Ulm dahin gefahren.
Um das Embryo zu „festigen“ habe ich am Anfang 2x2 „Utrogest“ (Gelbkörperhormon) eingenommen. Mein Gefühl sagte mir aber damit aufzuhören und nach meinem Ermessen habe ich schon 2 Wochen später das Medikment reduziert und bald ganz abgestellt. Die Ärztin sah eine große Gefahr. Und überhaupt steckte überall Gefahr für Sie. Utrogest ist ein Hormon und beeinflusst direkt die kindliche Gehirnentwicklung. Außerdem wollte ich nicht in Gottes kluge Schöpfung durch Pillen eingreifen. 2 Jahre später lass ich, dass die hormonelle Behandlung in der Schwangerschaft in den USA seit den 80er nicht mehr praktiziert wird und als kritisch für die kindliche Entwicklung angesehen wird. Also rückblickend war das die einzig richtige Entscheidung. Leider war das eine DDR-geschulte Ärztin, die ich zum Glück nicht zu viel Glaube geschenkt habe. Es ist eine gute Lektion, nicht die „Götter“ im Weiß blind zu folgen sondern immer selber abzuwiegen und eigenverantwortlich zu handeln.
Die Schwangerschaft wurde vom Anfang bis zum 7. Monat von starke Übelkeit und Erbrechen (mehrmals täglich) begleitet. Von Anfang an vertrug ich keine Jeans nur Leggings. Ich bekam ab dem 8.Monat schöne Haare und hatte keinen Haarausfall. Ich hatte täglich Nasenblutung bis Geburt. Mein Bauch sah stramm und sehr kompakt und ich nannte dich „Kügelchen“ oder später die „Kugel“.
Ich hatte richtig Lust auf scharfes Essen und auf scharfe Pizza Salami. Am Ende aß ich viel Eis. Ich konnte nichts industriell gefertigtes und fettiges essen sonst hatte ich noch mehr Sodbrennen. Um dem Sodbrennen gegen zu wirken aß ich Mandeln. Müsli und Salate aß ich gerne. Ich hatte auch Lust auf Mineralwasser mit Kohlensäure (bis dato mochte ich keine Kohlensäurehaltige Getränke).
Während der Schwangerschaft habe ich viel gelesen und entwickelte ein starken Nesttrieb (putzen, aufräumen, alles zusammen halten). Dazu habe ich viel gehäkelt und gestrickt. Besonders stolz bin ich auf deine Himbeermütze und gehäkeltes Babydeckchen.
valeria_ir
9 chapters
16 Apr 2020
March 01, 2013
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Frankfurt am Main, Ulm
Vor der Schwangerschaft mit Dir wohnten wir die Woche über in Frankfurt am Main und hatten ein sehr anstrengendes Arbeitsleben. Am Wochenende waren wir normalerweiser in unsere Wohnung in Ulm (Heilmeyersteige 155/1) und die Feiertage verbrachten wir im Norden.
Ab Dezember 2011/Januar 2012 wünschten wir uns ein Kind. Es klappte nicht gleich und ich hatte schon Zweifel ob es überhaupt „klappen“ wird, besonders wenn wir so viel in Stress stehen. Um die Rahmenbedingungen zu optimieren, habe ich unterschiedliche Methoden angewandt, die besser den Zeitpunkt des Eisprungs ermitteln:
• Temperaturmethode,
• Tägliche Ovulationstests,
• Ausfluss Beobachtung um die Fruchtbarkeitstage zu beurteilen,
• Verzehr von Brenneselsamen (gute Nährwerte).
Daraufhin habe ich immer wieder Schwangerschaftstests gemacht und in August war der Test endlich positiv. Die Schwangerschaft wurde Ende August ärztlich bestätigt. Sie wurde gleich als „Risikoschwangerschaft“ eingestuft. Ich bekam ab sofort einen Beschäftigungsverbot. Der Grund: ein Zervix Myom. Ich war sehr dankbar, dass ich nicht weiter den beruflichen Stress ausgesetzt war. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich tatsächlich „Risiko“ bin. Natürlich habe ich viel über Myome gelesen und entschieden – Ruhe bewahren und das Myom über eine Ernährungsumstellung nach der Schwangerschaft angehen. Ich habe mich innerlich gegen jede operative Entfernung entschieden, außer absolut notwendig (Blutungen, große Schmerzen, Lebensgefahr, etc.). Ich hatte das Gefühl, dass das Myom zu mir gehört und keine Probleme macht. Ich hatte viele ärztliche Untersuchungen. Es wurde klar – das Myom stellt keine direkte Gefahr für dich dar – du bist gut geschützt, mit Nahrung versorgt und hast ausreichend viel Platz sich zu entwickeln. Aber es wurde auch klar – das Myom sitzt wie einen Deckel auf der "Flaschenöffnung" – eine spontane Geburt ist unmögich. Es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden. Irgendwann entschied ich mich auch keine Ultraschalls mehr zuzulassen, damit du nicht gestört bist und ich endlich Ruhe habe. Die Frauenärztin war in Grimmen und wir sind jeden Monat von Frankfurt oder Ulm dahin gefahren.
Um das Embryo zu „festigen“ habe ich am Anfang 2x2 „Utrogest“ (Gelbkörperhormon) eingenommen. Mein Gefühl sagte mir aber damit aufzuhören und nach meinem Ermessen habe ich schon 2 Wochen später das Medikment reduziert und bald ganz abgestellt. Die Ärztin sah eine große Gefahr. Und überhaupt steckte überall Gefahr für Sie. Utrogest ist ein Hormon und beeinflusst direkt die kindliche Gehirnentwicklung. Außerdem wollte ich nicht in Gottes kluge Schöpfung durch Pillen eingreifen. 2 Jahre später lass ich, dass die hormonelle Behandlung in der Schwangerschaft in den USA seit den 80er nicht mehr praktiziert wird und als kritisch für die kindliche Entwicklung angesehen wird. Also rückblickend war das die einzig richtige Entscheidung. Leider war das eine DDR-geschulte Ärztin, die ich zum Glück nicht zu viel Glaube geschenkt habe. Es ist eine gute Lektion, nicht die „Götter“ im Weiß blind zu folgen sondern immer selber abzuwiegen und eigenverantwortlich zu handeln.
Die Schwangerschaft wurde vom Anfang bis zum 7. Monat von starke Übelkeit und Erbrechen (mehrmals täglich) begleitet. Von Anfang an vertrug ich keine Jeans nur Leggings. Ich bekam ab dem 8.Monat schöne Haare und hatte keinen Haarausfall. Ich hatte täglich Nasenblutung bis Geburt. Mein Bauch sah stramm und sehr kompakt und ich nannte dich „Kügelchen“ oder später die „Kugel“.
Ich hatte richtig Lust auf scharfes Essen und auf scharfe Pizza Salami. Am Ende aß ich viel Eis. Ich konnte nichts industriell gefertigtes und fettiges essen sonst hatte ich noch mehr Sodbrennen. Um dem Sodbrennen gegen zu wirken aß ich Mandeln. Müsli und Salate aß ich gerne. Ich hatte auch Lust auf Mineralwasser mit Kohlensäure (bis dato mochte ich keine Kohlensäurehaltige Getränke).
Während der Schwangerschaft habe ich viel gelesen und entwickelte ein starken Nesttrieb (putzen, aufräumen, alles zusammen halten). Dazu habe ich viel gehäkelt und gestrickt. Besonders stolz bin ich auf deine Himbeermütze und gehäkeltes Babydeckchen.
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