Now where’s that picket fence love? Did it ever get you far?
HOTDOGS
Wie viele Deutsche braucht man um eine free guided tour in Toronto zu finden? Einen, der nicht einmal Deutscher ist (ja, genau, ich hab sie gefunden. Hier ein bisschen Anerkennung bitte, denn die bleibt nicht lang :D ).
Und wie viele braucht man, um sie wieder zu verlieren? Drei. Und einen Briten. Und die Queen. Wenn man die Unterschrift und das Porträt ihrer Royal Highness zu lang betrachtet, kann es schon mal passieren, dass die Gruppe zu schnell fort ist. Also uns kann sowas passieren. Nur uns.
Was ist Toronto für eine Stadt, dass man seine Gruppe über dem Antlitz der Queen verliert? Deutlich größer und deutlich beeindruckender als Montréal (obwohl Montréal trotzdem das ultimative Zuhause und die Stadt meines Herzens ist). Eine Stadt, in der laut unserem Tourguide die Probleme am schnellsten gelöst werden: Bier gegen Cholera, Grillen gegen totalen Blackout und beschönigte Grabsteine gegen den schlechten Ruf. Alles lässt sich mit der Kraft der Gemeinschaft lösen. Nur das mit den Einwanderern im 19. Jahrhundert und der heutigen Waffengewalt haben sie nicht so gut in den Griff bekommen.
Abgesehen davon ist Toronto deutlich amerikanischer als alle Städte die ich bisher gesehen habe: Riesige verspiegelte Gebäude, die einen in der Sonne blenden, ein Mini-Times Square und der CN-Tower, der bis 2007 als größtes freistehende Gebäude galt (bis von Dubai abgelöst) – eine ziemlich eitle Stadt. Natürlich kann sich jeder von dieser Eitelkeit überzeugen, in dem er auf den guten CN-Tower steigt, Glasboden inklusive, durch den die ca 400 Meter gar nicht soo tief vorkommen, so ganz direkt unter deinen Füßen. Ich scherze, es ist furchtbar. Besonders für Menschen mit Höhenangst (5 Sekunden Glasboden sind mein ganz persönlicher Rekord). Besonders für Menschen mit Höhenangst, neben denen die „wahren“ Amis (und ich meine damit die, die täglich brav ihr Fastfood essen) sich gerade auch auf den Glasboden trauen. Wer weiß, wie viel dieser Glasboden nach 22 Jahren noch aushalten kann???
Alternativ nimmt man die deutlich sicherere und deutlich günstigere
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17 hoofdstukken
16 apr. 2020
november 17, 2015
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Toronto, Ontario
Now where’s that picket fence love? Did it ever get you far?
HOTDOGS
Wie viele Deutsche braucht man um eine free guided tour in Toronto zu finden? Einen, der nicht einmal Deutscher ist (ja, genau, ich hab sie gefunden. Hier ein bisschen Anerkennung bitte, denn die bleibt nicht lang :D ).
Und wie viele braucht man, um sie wieder zu verlieren? Drei. Und einen Briten. Und die Queen. Wenn man die Unterschrift und das Porträt ihrer Royal Highness zu lang betrachtet, kann es schon mal passieren, dass die Gruppe zu schnell fort ist. Also uns kann sowas passieren. Nur uns.
Was ist Toronto für eine Stadt, dass man seine Gruppe über dem Antlitz der Queen verliert? Deutlich größer und deutlich beeindruckender als Montréal (obwohl Montréal trotzdem das ultimative Zuhause und die Stadt meines Herzens ist). Eine Stadt, in der laut unserem Tourguide die Probleme am schnellsten gelöst werden: Bier gegen Cholera, Grillen gegen totalen Blackout und beschönigte Grabsteine gegen den schlechten Ruf. Alles lässt sich mit der Kraft der Gemeinschaft lösen. Nur das mit den Einwanderern im 19. Jahrhundert und der heutigen Waffengewalt haben sie nicht so gut in den Griff bekommen.
Abgesehen davon ist Toronto deutlich amerikanischer als alle Städte die ich bisher gesehen habe: Riesige verspiegelte Gebäude, die einen in der Sonne blenden, ein Mini-Times Square und der CN-Tower, der bis 2007 als größtes freistehende Gebäude galt (bis von Dubai abgelöst) – eine ziemlich eitle Stadt. Natürlich kann sich jeder von dieser Eitelkeit überzeugen, in dem er auf den guten CN-Tower steigt, Glasboden inklusive, durch den die ca 400 Meter gar nicht soo tief vorkommen, so ganz direkt unter deinen Füßen. Ich scherze, es ist furchtbar. Besonders für Menschen mit Höhenangst (5 Sekunden Glasboden sind mein ganz persönlicher Rekord). Besonders für Menschen mit Höhenangst, neben denen die „wahren“ Amis (und ich meine damit die, die täglich brav ihr Fastfood essen) sich gerade auch auf den Glasboden trauen. Wer weiß, wie viel dieser Glasboden nach 22 Jahren noch aushalten kann???
Alternativ nimmt man die deutlich sicherere und deutlich günstigere
Fähre zum Wards Island und bewundert die Skyline der Stadt auf der anderen Seite von der Insel mit kleinen Märchenhäuschen, in die jemand mit Geld für unsinnige aber tolle Dinge investieren sollte.
Wie in jeder wahren Ami-Serie gibt es auf den Straßen Torontos Gullis, aus denen Dampf aussteigt, und dazu ganz passend Obdachlose, die mitten auf dem Bürgersteig liegen und keinen zu kümmern scheinen. Am Straßenrand haben sich einige richtige mini-Zimmer errichtet- mit Bücherregalen und allem drum und dran.
Doch nichts könnte so amerikanisch sein, wie die Hotdog-Wägelchen, die am Straßenrand stehen und Osteuropäische Hotdogverkäufer, die ihr Sauerkraut für die Hotdogs selber machen. Als bekennende Hotdogsüchtige bin ich im Paradies angekommen! Es ist der Selbe osteuropäische Verkäufer, von dem ich erfahre, warum es diese Wägelchen nicht in Montréal gibt: vor einigen Jahrzehnten hätten sich zwei Griechen um den besseren Wägelchenplatz gestritten und gegenseitig abgestochen. Ich bin untröstlich. Noch nicht sicher, ob mehr der materialistischen Leute wegen, die anstatt sich zu unterstützen , sich lieber um einen Quadratmeter Erde abstechen, oder dessen Konsequenz. Vermutlich aber ist es das Letztere. Deshalb ist es wie selbstverständlich, dass unsere fürs gute Hostel mit Küche sorgfältig übergepackte Fresstüte fast genauso voll wieder nach Hause gefahren ist, da die Hotdogsucht erstmal ausgelebt werden musste.
Ziel: wenn genug Kleingeld da ist für unsinnige aber tolle Dinge, in ein Hotdogwägelchen investieren!
Da es schon November ist (wo ist die Zeit nur geblieben???), hatten wir an diesem Wochenende das Glück, uns extra-amerikanisch zu fühlen und die Weihnachtsmannparade zu beobachten. Schon Stunden im Voraus sammeln sich Leute mit ihren Kindern am Straßenrand der University Ave, einer der breitesten und zentralsten Straße der Stadt und warten. In voller Weihnachtsmontur und das 1 ½ Monate vor Weihnachten.
Warum wundere ich mich überhaupt, am 1. November, nachdem die ersten Alkoholleichen von Halloween wieder erwacht sind, wurde die Deko wie durch Zauberhand weihnachtlich – amerikanisch weihnachtlich, „Eisschlösser“ und Kinder in kleinen Zügen durch die Mall fahrende, als Elfen verkleidete, Menschen, inklusive. Weihnachtsstimmung um jeden Preis sozusagen, und das noch vor dem ersten Schnee. Außerdem gibt es allerlei lächerliche Weihnachtspullis, von denen ich früher dachte, sie würden nur für Filme fabriziert.
Abgesehen von der fehlenden Winterlichkeit hielt diese Parade, was schon Das Wunder von Manhatten vor über zwanzig Jahren verprach: Bunte, große Umzugswagen, Blaskapellen, und selbstverständlich Cheerleader, die durch die Luft geworfen werden, während sie die Parade entlangschreiten. Ein riesiges Fest, der Verkehr wird einfach um die ganze Stadt geleitet (selbst die Straßenbahn). Weil es geht.
Abgesehen von all dem Amikram haben die Torontoner/Torontianer/ Toronter es geschafft, zwischen den Skyscrapern die wichtigen alten, hübschen Gebäude nicht abzureißen. So stehen Kirchen gleich neben riesigen Banken und inmitten der Luxuslofts ist ein Haus aus dem 19. Jahrhundert. Und diese hübschen kleinen Ecken werden aktiv ausgenutzt: Die heute besonders für Hochzeitsbilder beliebte Gartenalage der St. James Kathedrale, diente früher mal als Massengrab für Cholerakranke, aber das sieht keiner auf den Bildern, oder? Wir fühlen uns auch besonders gut aufgehoben in unserem Hostel, auf dem Parkplatz wessen eigentlich mal offiziel Menschen hingerichtet wurden. Aber Toplage kommt halt mit historischer Vorbelastung. Oder so.
In einer Stadt, die ihre Zugbahnhöfe wie Kathedralen baute, um damals die reichen Europäer anzulocken, sind auch die Tourguides keine dreckigen Studenten, sondern eigentlich Bänker, die ihren Big Boy Job am Wochenende zur Seite legen und ein kleines Sightseeing-Business „zum eigenen Vergnügen“ aufziehen. Das und die unglaublich fette, krasse, kanadische Nettigkeit sind der Grund, weshalb wir auch nach dem Verlieren der Gruppe doch noch unsere Tour bekommen haben. Wenn man sich nämlich traut, die Agentur anzurufen, und über seinen Stolz hinweg zu erzählen, dass man die Gruppe bei einer kostenlosen Stadtführung verloren hat (es klingt traurig, aber Toronto ist groß und die Queen zieht einen schon in ihren Bann, sagt was ihr wollt. Vor allem wenn drei der Leute die letzen Jahre nur Osnabrück gewöhnt waren, kann sowas sehr, sehr überwältigend sein.), dann passiert es schon mal (uns) , dass einige Stunden darauf der Tourguide anruft, sich bei uns entschuldigt (waaaaas) und anbietet, den Vorfall durch eine private Tour wiedergutzumachen. Vermutlich spielen Tripadvisorbewertungen auch eine gewisse Rolle, aber wir freuen uns an dieser Stelle einfach mal und treffen Neil, etwa 1,70 , rote Haare, der ganz wörtlich am Boden zerstört ist, uns verloren zu haben (was schon ein kleines bisschen übertrieben ist in meinen Augen und Dan als „wahrer“ Träger der englischen Sprache kann sich mit solch extremer Wortwahl zu so Kleinigkeiten auch so überhaupt nicht anfreunden.).
Eigentlich seinen Platz in der Welt als Reisender gefunden, verspürte Neil nach drei Jahren Südamerika und diversen „kleinen“ Touren, das Gefühl, seine Familie wieder um sich haben zu wollen und seinen kleinen Cousins beim Aufwachsen zuzusehen. Deshalb schmeißt er seinen Job nur noch jedes Dreivierteljahr hin, um ein halbes Jahr zu reisen und den Rest des Jahres erzählt er Menschen von seinen Abenteuern und feiert Weihnachten mit seiner großen Familie. Und arbeitet ein wenig für sein Geld. Kein schlechter Anfang, was? Jedenfalls ein besserer, als der von uns, die zum größten Teil durch die halbe Welt laufen auf der Suche nach etwas, was wir schon haben aber nicht sehen. Oder nicht haben, aber es durchs Weglaufen auch nicht bekommen.
Natürlich ist Neil mit 30 zu jung, um das Reisen fürs Familiegründen aufzugeben, er hat noch so vieles nicht gesehen (obwohl er deutlich mehr gesehen hat von der Welt als ich oder sonst jemand den ich kenne mit Ausnahme von Dan) und außerdem ist eins der Vorteile beim Rumreisen, dass man Beziehungen nie beenden muss (und das ist ein Zitat von ihm persönlich). Also freut er sich schon auf seine chinesische Freundin, die ihn über Weihnachten besuchen kommt, aber er weiß auch schon, dass er das nächste halbe Jahr in Südamerika nicht allein bleibt… Jetsetleben wie im Film, wo die oberen 3% in jeder richtig großen Stadt jemanden Besonderes haben, damit sie auf ihren Geschäftsreisen nicht allein sind.
Whats wrong with that ?
Nach vier unglaublichen Tagen fanden wir den besten Hotdog an der Ecke Kings Street West und Yonge (mit dem osteuropäischen Verkäufer der all die Schleichwerbung verdient), das beste Mittagessen im Dumpling House in der Spandina Ave 328. Die schönste Straße ist die Grffity Alley, in der man ganz viele Hipster Bilder machen könnte, wenn man wollte, zwischen Queen Street und Richmond. Die witzigsten Menschen im Second City Theatre. Und die besten Bücher gibt’s in der Uni. Erwirb ein Buch von 1905 mit Ledereinband für 6$ und die superalte Bibliothekarin wird sich sogar noch an den Verlag erinnern, nur durch die Berührung des Buches.
Also Fazit: I’ll be back.
1.
Eins. Das Leben ist keine Huskeyfarm. Noch nicht.
2.
Zwei. Hitze, Eichhörnchen und gebrochene Herzen.
3.
Drei. Wie viele Deutsche braucht man um ein Bankkonto zu eröffnen?
4.
Vier. Kanadische Natur. Erste Annäherung.Folge der Route der Baleines
5.
Fünf. Hauptstadtflair. Blutmondflair.
6.
Sechs. And when the leaves begin to change. Life can be bloody amazing
7.
Sieben. Wochen. Montréal.
8.
Acht. All American Girl in Toronto
9.
Neun. Remember remember den Rest vom November.
10.
Zehn. Dezember. Reden wir kurz vom Winter
11.
Elf. Everyday I’m showeling
12.
Zwölf. Olà gracias oder zurück zum Sozialismus
13.
Dreizehn. Is this the start of something new?
14.
Vierzehn. Die Metro
15.
Fünfzehn. Travelling con el hermano
16.
Sechzehn. NYC. Eine Liste
17.
Siebzehn.My masterful letter about an excellent experience in the jazz hostels
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