Der Winter ist endlich vorbei!
Nicht dass er besonders lang gewesen wäre....die Kanadier schimpfen ihn den wärmsten und kürzesten Winter des letzten Jahrhunderts und ich konnte mein Leben doch nicht so wirklich in eine Huskeyfarm verwandeln, weil von einem Tag auf den anderen der ganze Schnee ganz plötzlich verschwunden ist und die Straßen den norddeutschen Vorfrühlingscharm bekommen haben anstatt den des sonnigen, wunderschönen Winters.....
Nichtsdestotrotz bin ich sehr sehr glücklich über das Ende des Winters, denn es wurde langsam anstrengend, sich Umziehsachen zur Arbeit mitzunehmen und wie ein Pinguin rumzulatschen in der Hoffnung, nicht ständig auf dem Eis hinzufallen. Zwar hätte ich mir noch eine Woche richtigen, soliden Winter gewünscht, aber für den Frühling verschiebe ich die Huskeys und das Eisfischen um eine Saison. :D
Neuer Frühling, neues Leben?
Endlich muss ich nicht mehr rumlaufen wie ein Obdachloser auf schlafplatzsuche und ausgehen wird auch nicht mehr so zur großen Angelegenheit, weil es endlich warm wird :O Nachdem ich in der ersten Phase Kanadas mein Leben hier unglaublich gefeiert hab (ganz wörtlich nur gefeiert), im Winter zu faul war um mich wirklich weit weg zu bewegen, habe ich beschlossen, mich wieder Dingen zuzuwenden die ich liebe: dem Tanzen und dem Reisen.
In Deutschland werden Tanzlehrer gebührend ausgebildet und ziehen von Tanzschule zu Tanzschule und erhalten so ihren Ruf aufrecht. Doch die bekanntesten Tanzschulen legen darauf wert, alle Zielgruppen zu bedienen, Standardtanz ist großgeschrieben und jeder Kurs endet mit einem pompösen Ball oder Auftritt. Hier in MTL sind solche Tanzschulen sicherlich auch zu finden, es gibt einfach viel zu viele von ihnen für fast jede Tanzrichtung. Besonders beliebt scheinen lateinamerikanische Tänze zu sein, da es hier unglaublich viele Lateinamerikaner gibt (Zielgruppe gefunden und bedient. Bam) und sie zu den Klischees aufleben wollen. Außerdem scheint es ein guter Ort zu sein, um eine Frau kennenzulernen. Habe ich mir so erst gar nicht gedacht und war sehr überrascht wie viele mehr Männer es in dem Kurs gibt als Frauen, vor allem nach meinen Erfahrungen mit dem Tanzen in Deutschland, wo man kaum einen Typen zum Tanzen überredet bekommt.
Und so kommt es, dass die meisten Tanzkurse/schulen von Mundpropaganda und recht schlechter Onlinepräsenz trotzdem sehr gut überleben. Es ist auch nicht so einfach, eine gute Schule zu finden, lateinamerikanisch-stämmige ehemalige Sägerinnen werden auf einmal zu Lehrern und versuchen, dir Chickenwings-arme in Salsa anzueignen und wiederholen eine Abfolge von 5 Schritten eine Stunde lang. Das ist eher die Art Tanzschule, in der man sich auf frauenkennenlernen konzentrieren kann, fast wie bei Tinder werden die Partner nach 2 Minuten "weitergeschoben" und schon hast du wen neues vor dir xD doch viele der Männer kriegen entweder kein Wort raus weil sie viel zu konzentriert auf die Schrittabfolge achten oder zu nervös sind und wie ein Blatt zittern....manche sind hingegen ganz klar auf der Suche nach Fleisch und kommen extra aus den höheren Kursen um sich wen abzugreifen....aber aber aber! Nicht alle sind das eine oder das andere, es gibt auch gute Tänzer, die gleichzeitig nette Menschen sind….
Nachdem wir die Tinder-Schule ein paar Wochen ausgetestet und genügend Leute kennengelernt haben, um zu erfahren, wo man besser tanzen kann, flieht man und erkennt dass die Hälfte der Tinder-Tanzschule schon dort ist weil der Tanzlehrer Ahnung hat und wirklich was beibringt. Yaaaaay !
Und wo testet man die neugelernten schritte besser aus als auf den Tanzfläche der Stadt? Wöchentlich verwandelt sich eine Kirche am Freitagabend in eine Salsadiskothek mit einer Bar neben inmitten der Engelsstatuen und DJ am Altar. Einige Statuen werden aus Respekt verdeckt (für den guten Willen sozusagen, vielleicht werden dann nicht alle Sünden gesehen) und vor einigen kirchlichen Dingen ist ein akkurates papierschild "bitte nicht anfassen" oder "bitte nicht draufstellen" zu sehen, aber das ändert nicht daran, dass heiße Bachata Moves inmitten eines Gotteshauses abgehen ……
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17 chapters
16 Apr 2020
February 04, 2016
|
Montréal, Kanada
Der Winter ist endlich vorbei!
Nicht dass er besonders lang gewesen wäre....die Kanadier schimpfen ihn den wärmsten und kürzesten Winter des letzten Jahrhunderts und ich konnte mein Leben doch nicht so wirklich in eine Huskeyfarm verwandeln, weil von einem Tag auf den anderen der ganze Schnee ganz plötzlich verschwunden ist und die Straßen den norddeutschen Vorfrühlingscharm bekommen haben anstatt den des sonnigen, wunderschönen Winters.....
Nichtsdestotrotz bin ich sehr sehr glücklich über das Ende des Winters, denn es wurde langsam anstrengend, sich Umziehsachen zur Arbeit mitzunehmen und wie ein Pinguin rumzulatschen in der Hoffnung, nicht ständig auf dem Eis hinzufallen. Zwar hätte ich mir noch eine Woche richtigen, soliden Winter gewünscht, aber für den Frühling verschiebe ich die Huskeys und das Eisfischen um eine Saison. :D
Neuer Frühling, neues Leben?
Endlich muss ich nicht mehr rumlaufen wie ein Obdachloser auf schlafplatzsuche und ausgehen wird auch nicht mehr so zur großen Angelegenheit, weil es endlich warm wird :O Nachdem ich in der ersten Phase Kanadas mein Leben hier unglaublich gefeiert hab (ganz wörtlich nur gefeiert), im Winter zu faul war um mich wirklich weit weg zu bewegen, habe ich beschlossen, mich wieder Dingen zuzuwenden die ich liebe: dem Tanzen und dem Reisen.
In Deutschland werden Tanzlehrer gebührend ausgebildet und ziehen von Tanzschule zu Tanzschule und erhalten so ihren Ruf aufrecht. Doch die bekanntesten Tanzschulen legen darauf wert, alle Zielgruppen zu bedienen, Standardtanz ist großgeschrieben und jeder Kurs endet mit einem pompösen Ball oder Auftritt. Hier in MTL sind solche Tanzschulen sicherlich auch zu finden, es gibt einfach viel zu viele von ihnen für fast jede Tanzrichtung. Besonders beliebt scheinen lateinamerikanische Tänze zu sein, da es hier unglaublich viele Lateinamerikaner gibt (Zielgruppe gefunden und bedient. Bam) und sie zu den Klischees aufleben wollen. Außerdem scheint es ein guter Ort zu sein, um eine Frau kennenzulernen. Habe ich mir so erst gar nicht gedacht und war sehr überrascht wie viele mehr Männer es in dem Kurs gibt als Frauen, vor allem nach meinen Erfahrungen mit dem Tanzen in Deutschland, wo man kaum einen Typen zum Tanzen überredet bekommt.
Und so kommt es, dass die meisten Tanzkurse/schulen von Mundpropaganda und recht schlechter Onlinepräsenz trotzdem sehr gut überleben. Es ist auch nicht so einfach, eine gute Schule zu finden, lateinamerikanisch-stämmige ehemalige Sägerinnen werden auf einmal zu Lehrern und versuchen, dir Chickenwings-arme in Salsa anzueignen und wiederholen eine Abfolge von 5 Schritten eine Stunde lang. Das ist eher die Art Tanzschule, in der man sich auf frauenkennenlernen konzentrieren kann, fast wie bei Tinder werden die Partner nach 2 Minuten "weitergeschoben" und schon hast du wen neues vor dir xD doch viele der Männer kriegen entweder kein Wort raus weil sie viel zu konzentriert auf die Schrittabfolge achten oder zu nervös sind und wie ein Blatt zittern....manche sind hingegen ganz klar auf der Suche nach Fleisch und kommen extra aus den höheren Kursen um sich wen abzugreifen....aber aber aber! Nicht alle sind das eine oder das andere, es gibt auch gute Tänzer, die gleichzeitig nette Menschen sind….
Nachdem wir die Tinder-Schule ein paar Wochen ausgetestet und genügend Leute kennengelernt haben, um zu erfahren, wo man besser tanzen kann, flieht man und erkennt dass die Hälfte der Tinder-Tanzschule schon dort ist weil der Tanzlehrer Ahnung hat und wirklich was beibringt. Yaaaaay !
Und wo testet man die neugelernten schritte besser aus als auf den Tanzfläche der Stadt? Wöchentlich verwandelt sich eine Kirche am Freitagabend in eine Salsadiskothek mit einer Bar neben inmitten der Engelsstatuen und DJ am Altar. Einige Statuen werden aus Respekt verdeckt (für den guten Willen sozusagen, vielleicht werden dann nicht alle Sünden gesehen) und vor einigen kirchlichen Dingen ist ein akkurates papierschild "bitte nicht anfassen" oder "bitte nicht draufstellen" zu sehen, aber das ändert nicht daran, dass heiße Bachata Moves inmitten eines Gotteshauses abgehen ……
1.
Eins. Das Leben ist keine Huskeyfarm. Noch nicht.
2.
Zwei. Hitze, Eichhörnchen und gebrochene Herzen.
3.
Drei. Wie viele Deutsche braucht man um ein Bankkonto zu eröffnen?
4.
Vier. Kanadische Natur. Erste Annäherung.Folge der Route der Baleines
5.
Fünf. Hauptstadtflair. Blutmondflair.
6.
Sechs. And when the leaves begin to change. Life can be bloody amazing
7.
Sieben. Wochen. Montréal.
8.
Acht. All American Girl in Toronto
9.
Neun. Remember remember den Rest vom November.
10.
Zehn. Dezember. Reden wir kurz vom Winter
11.
Elf. Everyday I’m showeling
12.
Zwölf. Olà gracias oder zurück zum Sozialismus
13.
Dreizehn. Is this the start of something new?
14.
Vierzehn. Die Metro
15.
Fünfzehn. Travelling con el hermano
16.
Sechzehn. NYC. Eine Liste
17.
Siebzehn.My masterful letter about an excellent experience in the jazz hostels
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