Schrumpf dein Leben. Beginne vom vorn.
Nach langem Warten, Organisieren und Vorbereiten ist endlich der Tag gekommen, den ich als meinen letzten Tag in Deutschland für dieses und eine ganze Weile des nächsten Jahres bezeichenen kann. Yaaaaaay. Ab Sonntag beginne ich das spannendste Kapitel meines Lebens - jedenfalls sagen mir das alle die ich treffe, vom besten Freund zum Frauenarzt. Als Assistenzlehrerin verbringe ich die nächsten acht Monate in Montréal, Kanada und wehe es wird nicht wirklich so spannend wie von allen versprochen. An dieser Stelle klopfe ich auf Holz, weil man das so macht, da wo ich herkomme.
Ein bisschen wehmütig ist mir nun doch, obwohl ich mir seit ungefähr letztem November den Arsch aufgerissen habe für ein Stipendium "was ich eh nicht bekomm, aber was wenn sie mich trotzdem wollen?". Außerdem gibt es nicht mehr viel zum wehmütig sein, mein geliebtes, unglaublich krasses Wohnheimzimmer gehört mir nicht mehr und es wurde gefühlt zehn Mal Abschied gefeiert. Wir hängen seit Jahren in den gleichen Bars rum und im Fernsehen laufen nur noch Wiederholungen von Castle, es wird eindeutig Zeit für etwas Neues. Oder: Es gibt nichts was mich hält - au revoir.
Der schwierigste Part (bisher) ist eindeutig das Kofferpacken. Als ich mein Wohnheimzimmer zusammengepackt habe und keinen Platz für die über fast vier Jahre angesammelten Dinge in der Wohnung meiner Eltern gefunden hab, war ich schon ziemlich traurig. Das ist aber noch gar nichts gegen ein ganzes Leben in nen 23kg Koffer + Handgepäck zu kriegen. Drei Stunden Internet Recherche hatten "pack nur das Wichtigste ein, den Rest kannst du kaufen" zum Ergebnis. Und was ist nun das Wichtigste, wenn man für vier Jahreszeiten einpackt??? Genau.
Nur noch ein Tag Deutschland und ich fühle mich undeutsch wie noch nie - wie soll ich Kanadiern überhaupt als Ausländer die deutsche Kultur so nahe bringen? Am besten noch schnell eine Bratwurst essen bevor es losgeht. Mit ordentlich Pommes Schranke.
Achja. Dieser Blog ist primär für mich, damit ich die krass spannende (oder auch nicht) aber auf jeden Fall mal interessante Zeit hübsch und schnell dokumentieren kann und am Ende das ganze Ding sogar als gedrucktes Buch bekomme. Bye bye, Scrapbooking! Klang ganz nett in meinen Ohren, und so muss ich mir auf jeden Fall keine Erinnerungen aus dem Kopf saugen sondern kann sie ganz von meinem Gehirn unverändert nachlesen und vor allem mit einigen Auserwählten teilen. Deutlich schneller als Whatsappgruppen gründen und vor Allem kein Zeichenlimit. Nun denn!
Was meine Erwartungen betrifft, habe ich absolut keine....außer den Klischees über Kanada und Kanadier, die mir vom Internet nähergebracht wurden....Kanadier sind die nettesten Menschen der Welt und Schlittenhunde sind dort noch In...mein Herz würde brechen wenn das mit den Hunden nicht zuträfe und kein buntes, unecht aussehendes kanadischees Geld der Welt könnte mich trösten. Deshalb: Hundefarm ganz oben auf meiner Liste und dafür würde ich sogar die Mordskälte in Kauf nehmen
Aber erstmal den Koffer packen.....
A Z
17 chapters
16 Apr 2020
August 29, 2015
|
Hannover, Germany
Schrumpf dein Leben. Beginne vom vorn.
Nach langem Warten, Organisieren und Vorbereiten ist endlich der Tag gekommen, den ich als meinen letzten Tag in Deutschland für dieses und eine ganze Weile des nächsten Jahres bezeichenen kann. Yaaaaaay. Ab Sonntag beginne ich das spannendste Kapitel meines Lebens - jedenfalls sagen mir das alle die ich treffe, vom besten Freund zum Frauenarzt. Als Assistenzlehrerin verbringe ich die nächsten acht Monate in Montréal, Kanada und wehe es wird nicht wirklich so spannend wie von allen versprochen. An dieser Stelle klopfe ich auf Holz, weil man das so macht, da wo ich herkomme.
Ein bisschen wehmütig ist mir nun doch, obwohl ich mir seit ungefähr letztem November den Arsch aufgerissen habe für ein Stipendium "was ich eh nicht bekomm, aber was wenn sie mich trotzdem wollen?". Außerdem gibt es nicht mehr viel zum wehmütig sein, mein geliebtes, unglaublich krasses Wohnheimzimmer gehört mir nicht mehr und es wurde gefühlt zehn Mal Abschied gefeiert. Wir hängen seit Jahren in den gleichen Bars rum und im Fernsehen laufen nur noch Wiederholungen von Castle, es wird eindeutig Zeit für etwas Neues. Oder: Es gibt nichts was mich hält - au revoir.
Der schwierigste Part (bisher) ist eindeutig das Kofferpacken. Als ich mein Wohnheimzimmer zusammengepackt habe und keinen Platz für die über fast vier Jahre angesammelten Dinge in der Wohnung meiner Eltern gefunden hab, war ich schon ziemlich traurig. Das ist aber noch gar nichts gegen ein ganzes Leben in nen 23kg Koffer + Handgepäck zu kriegen. Drei Stunden Internet Recherche hatten "pack nur das Wichtigste ein, den Rest kannst du kaufen" zum Ergebnis. Und was ist nun das Wichtigste, wenn man für vier Jahreszeiten einpackt??? Genau.
Nur noch ein Tag Deutschland und ich fühle mich undeutsch wie noch nie - wie soll ich Kanadiern überhaupt als Ausländer die deutsche Kultur so nahe bringen? Am besten noch schnell eine Bratwurst essen bevor es losgeht. Mit ordentlich Pommes Schranke.
Achja. Dieser Blog ist primär für mich, damit ich die krass spannende (oder auch nicht) aber auf jeden Fall mal interessante Zeit hübsch und schnell dokumentieren kann und am Ende das ganze Ding sogar als gedrucktes Buch bekomme. Bye bye, Scrapbooking! Klang ganz nett in meinen Ohren, und so muss ich mir auf jeden Fall keine Erinnerungen aus dem Kopf saugen sondern kann sie ganz von meinem Gehirn unverändert nachlesen und vor allem mit einigen Auserwählten teilen. Deutlich schneller als Whatsappgruppen gründen und vor Allem kein Zeichenlimit. Nun denn!
Was meine Erwartungen betrifft, habe ich absolut keine....außer den Klischees über Kanada und Kanadier, die mir vom Internet nähergebracht wurden....Kanadier sind die nettesten Menschen der Welt und Schlittenhunde sind dort noch In...mein Herz würde brechen wenn das mit den Hunden nicht zuträfe und kein buntes, unecht aussehendes kanadischees Geld der Welt könnte mich trösten. Deshalb: Hundefarm ganz oben auf meiner Liste und dafür würde ich sogar die Mordskälte in Kauf nehmen
Aber erstmal den Koffer packen.....
1.
Eins. Das Leben ist keine Huskeyfarm. Noch nicht.
2.
Zwei. Hitze, Eichhörnchen und gebrochene Herzen.
3.
Drei. Wie viele Deutsche braucht man um ein Bankkonto zu eröffnen?
4.
Vier. Kanadische Natur. Erste Annäherung.Folge der Route der Baleines
5.
Fünf. Hauptstadtflair. Blutmondflair.
6.
Sechs. And when the leaves begin to change. Life can be bloody amazing
7.
Sieben. Wochen. Montréal.
8.
Acht. All American Girl in Toronto
9.
Neun. Remember remember den Rest vom November.
10.
Zehn. Dezember. Reden wir kurz vom Winter
11.
Elf. Everyday I’m showeling
12.
Zwölf. Olà gracias oder zurück zum Sozialismus
13.
Dreizehn. Is this the start of something new?
14.
Vierzehn. Die Metro
15.
Fünfzehn. Travelling con el hermano
16.
Sechzehn. NYC. Eine Liste
17.
Siebzehn.My masterful letter about an excellent experience in the jazz hostels
Create your own travel blog in one step
Share with friends and family to follow your journey
Easy set up, no technical knowledge needed and unlimited storage!